Streit um Corona-Isolationspflicht FDP gegen Lauterbach: "Müssen lernen, mit dem Virus zu leben"

Gesundheitsminister Lauterbach will an der Isolationspflicht für Corona-Infizierte festhalten – KBV-Chef Gassen nicht. Er erhält Verstärkung aus der FDP.
Die FDP unterstützt im Streit über die Isolationspflicht in der Corona-Pandemie Kassenärzte-Chef Andreas Gassen und wendet sich damit gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). "Herr Gassen stößt mit seinem Vorschlag zur Aufhebung der Isolationspflicht eine wichtige Debatte an", sagte die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus den RND-Zeitungen vom Montag. "Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben." Durch Impfungen seien viele Menschen vor schweren Verläufen geschützt.
"Die Ärztinnen und Ärzte sollten unter medizinischen Gesichtspunkten individuell entscheiden, ob und wie lange Krankschreibung und Isolation notwendig sind", sagte die FDP-Politikerin weiter. "Eine staatlich angeordnete Isolation ist bei einem symptomfreien Verlauf unverhältnismäßig." Weiter sagte Aschenberg-Dugnus: "Wer Fieber und Symptome hat, der bleibt zu Hause. Das gilt nicht nur für Corona, sondern auch für Erkrankungen wie die Grippe."
Streit zwischen Gassen und Lauterbach
Gassen hatte am Wochenende gesagt, durch die Aufhebung aller Corona-Isolations- und Quarantänevorgaben "würde die Personalnot vielerorts gelindert". Wer krank sei, solle zu Hause bleiben. Und wer sich gesund fühle, solle zur Arbeit gehen, sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Lauterbach hatte dies umgehend zurückgewiesen. "Infizierte müssen zu Hause bleiben", schrieb er auf Twitter. Sonst werde der Arbeitsplatz zum Sicherheitsrisiko, so der Minister. Lesen Sie hier mehr.
- Nachrichtenagentur dpa