Pläne von Familienministerin Paus Partner sollen nach Geburt zwei Wochen arbeitsfrei bekommen

Wenn die Partnerin ein Kind gebärt, muss das zweite Elternteil bislang Urlaub oder Elternzeit nehmen, um frei zu bekommen. Das soll sich nun ändern.
Bei der Geburt eines Kindes sollen künftig Partner oder Partnerin der Mutter zwei Wochen von der Arbeit freigestellt werden – mit vollem Lohnausgleich. Mit der sogenannten "Familienstartzeit" sollten Eltern "zielgenauer unterstützt werden, in der frühen Familienphase Partnerschaftlichkeit gemeinsam umzusetzen", erklärte eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Der Anspruch soll für abhängig beschäftigte Partner und Partnerinnen für die Dauer von zehn Arbeitstagen direkt nach der Entbindung der Frau gelten. In den allermeisten Fällen betrifft diese Freistellung die Väter. Wer sich bislang nach der Geburt ausklinken will, muss dafür Urlaub oder Elternzeit nehmen. Mütter werden durch die gesetzlichen Regeln des Mutterschutzes nach einer Geburt ohnehin für einen gewissen Zeitraum bezahlt freigestellt.
Auch Alleinerziehende sollen wohl profitieren
Anfang des Jahres hatte Paus gesagt, dass die Bundesregierung mit der Freistellung den Wunsch von Eltern nach partnerschaftlicher Aufgabenteilung unterstützen wolle. Laut eines ARD-Berichts soll die Freistellung aber auch für Alleinerziehende gelten. Diese können demnach statt des zweiten Elternteils eine andere Person aus ihrem Umfeld benennen.
Die Kosten für die Freistellung sollen nicht über die Arbeitgeber, sondern über ein Umlageverfahren finanziert werden. Arbeitgebende sollen laut Ministerium einen Erstattungsanspruch für die Lohnfortzahlungen erhalten. Dies solle "insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen" zugutekommen, erklärte die Sprecherin.
Die zweiwöchige "Familienstartzeit" war bereits im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung vereinbart worden. Ein entsprechender Gesetzentwurf des Grünen-geführten Familienministeriums befinde sich derzeit in Abstimmung mit den anderen Ressorts, erklärte die Ministeriumssprecherin.
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa