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Nach Amokfahrt in Trier: Politik debattiert über mögliche Konsequenzen


Amokfahrt mit fünf Toten
Debatte um Sicherheit nach Trier: "Wie wollen Sie das verhindern?"

Von dpa, t-online, TiK

Aktualisiert am 02.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Blumen und Kerzen in Trier: Am Dienstagnachmittag hatte ein Amokfahrer mehrere Menschen getötet.Vergrößern des BildesBlumen und Kerzen in Trier: Am Dienstagnachmittag hatte ein Amokfahrer mehrere Menschen getötet. (Quelle: Oliver Dietze/dpa)
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In Trier tötete ein Amokfahrer fünf Menschen. Sind die Innenstädte Deutschlands zu unsicher? In der Politik wird nun über mögliche Konsequenzen debattiert.

Eine Amokfahrt wie in der Trierer Innenstadt lässt sich nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz nur schwer verhindern. "Wenn das Auto zur Mordwaffe wird, dann ist es schwierig zu sagen als Staat, das können wir zu 100 Prozent unterbinden. Nein, das können wir nicht", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in einem Interview im Deutschlandfunk. "Wie wollen Sie etwas verhindern, wenn ein Mensch sich entscheidet, sich ins Auto zu setzen und gezielt Menschen anzugreifen?"

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Dirk Wiese, sagte zu t-online: "Die Tat von Trier ist schrecklich. Aber so eine Tat eines Einzeltäters wird man trotz der besten Sicherheitskonzepte in den Städten nie ganz verhindern können. Darum gilt es jetzt zu prüfen, wo man möglicherweise nachsteuern muss, aber man kann auch nicht jede Fußgängerzone zu einem Hochsicherheitsbereich umfunktionieren."

Nach bisherigen Ermittlungen hatte ein Mann mit einem PS-starken Geländewagen am Dienstag in Trier gezielt Menschen in der Fußgängerzone überfahren. Fünf Menschen starben, darunter ein neun Wochen altes Baby und sein Vater. 14 weitere Personen wurden verletzt. Der dringend Tatverdächtige soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Der Staatsanwaltschaft zufolge gibt es Hinweise auf eine mögliche psychische Erkrankung bei dem 51-Jährigen. Am Mittwochvormittag sollte am Trierer Wahrzeichen Porta Nigra, einem historischen römischen Stadttor, der Opfer gedacht werden.

Keine Absperrungen mehr erforderlich mehr in Trier

Nach Angaben von Lewentz war bisher kein Geständnisschreiben des Amokfahrers gefunden worden. Bei der Aufklärung komme es nun auf die Vernehmungen und die Bereitschaft des Verdächtigen an, seine Motive offenzulegen. Derzeit gingen die Ermittler davon aus, dass der Amokfahrer ohne organisierten Hintergrund gehandelt habe. Es gebe auch weiter keine Hinweise auf ein politisches Motiv. Der Mann hat der Polizei zufolge ausgesagt. "Er spricht mit uns", teilte ein Polizeisprecher mit. Zu Inhalten könne man aber zunächst keine Angaben machen.

Unterdessen hat die Polizei in Trier die Absperrung von großen Bereichen der Innenstadt aufgehoben. "Die Stadt ist wieder frei", sagte ein Polizeisprecher. Es werde zwar noch weitere Ermittlungen geben, dafür seien aber keine Absperrungen mehr erforderlich.

Minister Lewentz sagte, es wäre schwierig, eine Großstadt so abzusperren, dass man mit einem Fahrzeug nirgendwo Menschen angreifen könnte. "Eine Fußgängerzone ist allein deswegen befahrbar, weil dort natürlich viele Geschäfte sind, die permanent Lieferverkehre bekommen." Diese Bereiche müssten auch für Rettungsfahrzeuge offen sein.

Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) hatte am Dienstag gesagt, dass bei einem Weihnachtsmarkt Poller aufgestellt worden wären, der Markt finde aber coronabedingt nicht statt. "Wer rechnet mit so einer Tat, wer kann eine Innenstadt in dieser Dimension komplett absichern?" Möglicherweise hätte sich der Täter dann ein anderes Ziel gesucht. "Es gibt keine absolute Sicherheit", meinte er.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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