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"Ruhe bewahren, die Kanzlerin macht das schon!"


Leser über Merkels Abschied
"Ihr kann keiner so schnell das Wasser reichen"

MeinungVon Mario Thieme

03.12.2021Lesedauer: 4 Min.
Meinung
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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Angela Merkel wurde beim Großen Zapfenstreich verabschiedet. Viele waren mit ihrer Kanzlerschaft zufrieden, viele andere nicht.Vergrößern des Bildes
Angela Merkel wurde beim Großen Zapfenstreich verabschiedet. Viele waren mit ihrer Kanzlerschaft zufrieden, viele andere nicht. (Quelle: Andersen/Pool Photo via AP/ap-bilder)

Angela Merkels Regierungszeit war von Höhen und Tiefen geprägt, so wie bei jedem Kanzler vor ihr und sicherlich auch nach ihr. Die Geister der t-online-Leser scheiden sich bei der Frage, ob sie für Deutschland eine gute Regierungschefin war.

Über neun Millionen Zuschauer wollten sich nicht entgehen lassen, wie Angela Merkel am Donnerstagabend aus dem Amt als Kanzlerin der Bundesrepublik offiziell mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet wurde. Anlässlich ihres Eintritts in den Ruhestand wollten wir wissen: Wie waren ihre 16 Jahre Amtszeit?

Die Reaktionen der t-online-Leser fielen sehr unterschiedlich aus. Die einen sehen sie als Gewinn für Deutschland an, für die anderen war sie eher eine Enttäuschung. Hier lesen Sie eine Auswahl an Leserstimmen:

"Die Kanzlerin hatte immer eine Lösung"

t-online-Leser Marko Hofmann zieht eine positive Bilanz: "Meine Familie hat sich in den 16 Jahren immer sicher und gut regiert gefühlt. Nach der Schröderzeit wurde auf einmal ruhig und sachlich regiert, ohne große Aufregung und mit kühlem Verstand. Klar, es ist nicht alles richtig gelaufen."

"Sicher kann man hier meckern und da das Haar in der Suppe suchen, aber wenn dunkle Wolken in der Welt aufgezogen sind – egal ob Finanzkrise, Flüchtlingskrise oder aktuell Corona: Die Kanzlerin hatte nach kurzem Überlegen und Abwägen immer eine Lösung, welche den Menschen weitestgehend gefallen hat. Mein Spruch, den ich zu meiner Familie immer sagte, war: 'Ruhe bewahren, die Kanzlerin macht das schon!' Sie hat uns selten enttäuscht!"

"Besser wäre ein früherer Zeitpunkt gewesen"

t-online-Leser Erhard Anton vertritt eine andere Meinung: "Angela Merkel hat einmal in ihrer Amtszeit die richtige Entscheidung getroffen: Sie hat einer Abwahl zuvorkommend ihr Amt niedergelegt. Besser wäre ein früherer Zeitpunkt gewesen. Wer Minister wie Herrn Scheuer, Herrn Spahn oder Ministerinnen wie Frau von der Leyen oder Frau Kramp-Karrenbauer im Amt lässt, dem ist doch der zu stellende Anspruch an so ein Amt völlig entglitten."

"Frau Merkel hat geduldet, dass diese Minister durch fehlende Kompetenz Beraterkosten verursacht und Fehlkäufe getätigt haben, die alle zu Lasten der Steuerzahler gingen – ohne, dass diese Selbstdarsteller zur Rechenschaft gezogen wurden", moniert Erhard Anton.

"Ich bedauere es sehr, dass Frau Dr. Merkel nun geht"

t-online-Leser Johannes Schley verliert positivere Worte über die 67-Jährige: "Ich bedaure es sehr, dass Frau Dr. Merkel nun geht. Doch die Zeit geht an niemandem vorbei und ich gönne ihr den Ruhestand von ganzem Herzen! Vor 16 Jahren war ich sehr skeptisch, als Angela Merkel das Amt bekam. Sogar 2015 war ich noch einmal richtig wütend, als es hieß: 'Wir schaffen das!' Dann haben wir es aber trotz allem geschafft. Das ist ein Wunder, mit dem ich nicht gerechnet hätte."

"Frau Merkel hat vergessen, woher sie kommt"

"Ich bin froh, wenn Angela Merkel als Bundeskanzlerin weg ist. Als Ostdeutscher habe ich mich schon immer für diese Frau geschämt, die, ebenso wie ich, in der DDR aufgewachsen ist und Mitglied der Pionierorganisation 'Ernst Thälmann' sowie der FDJ war", meint hingegen t-online-Leser Ralf Heidler. Er führt aus: "Frau Merkel hat nach meinem Erleben in ihrer Funktion als Bundeskanzlerin vergessen, woher sie kommt. Sie hat nicht die Interessen uns Ostdeutscher vertreten und hat sich nicht für unsere Sorgen interessiert."

"Nach meinem Empfinden war die eigene berufliche Karriere für Frau Angela Merkel wichtiger als die Probleme der Menschen in Ostdeutschland. Auch sonst hat sie sich nicht für die Belange, Sorgen und Nöte des einfachen Volkes interessiert, weil ihr ihre eigene berufliche Karriere wichtiger war." Ralf Heider hofft, dass sich die ehemalige Kanzlerin ganz aus der Politik zurückzieht und in Zukunft in den Medien immer weniger erscheint.

"Andere Politiker hat sie durch ihre Art zu regieren beeindruckt"

t-online-Leser Franz Gorski sieht Merkels Kanzlerschaft differenzierter: "Wie alles in unserem Leben hat auch die Merkelzeit Licht und Schatten gehabt. Als Wessi bin ich nicht unbedingt ein Freund von ihr aber sie hat in den 16 Jahren meiner Meinung nach im Durchschnitt gute Arbeit geleistet. Die Wirtschaft ist gewachsen, die Arbeitslosigkeit relativ gering und in Europa stehen wir im Vergleich zu anderen Staaten sehr gut da."

"Sie hat sicher nicht als 'Mutti' regiert, sondern ist mit Ellenbogen unterwegs gewesen, um ihre Macht zu erhalten. Im Ausland konnte sie gut punkten – auch mit Putin, der sicherlich nicht einfach war. Andere Politiker hat sie durch ihre Art zu regieren beeindruckt. Leider wurden in der Zuwanderungspolitik viele Fehler gemacht und daran hat sie persönlich auch einen entscheidenden Anteil."

"Meinen allergrößten Respekt vor so einem Menschen"

"Ich habe größte Bewunderung vor dem Mensch Angela Merkel. Ich kann mich nicht erinnern, und ich werde demnächst 65 Jahre alt, einen so taffen Kanzler erlebt zu haben", ist t-online-Leser Gisbert Droste voll des Lobes. "So viele Krisen, die Frau Merkel während ihrer Amtszeit bewältigen musste, und diese sehr gut gemeistert hat. Meinen allergrößten Respekt vor so einem Menschen. Ich wünsche Frau Merkel alles erdenklich Gute in der kommenden Zeit. Bleiben Sie bitte so, wie wir Sie kennengelernt haben durften: menschlich."

"Ein Vorwärtsdenken habe ich nicht wahrgenommen"

t-online-Leserin Helga Schmidt kann Gisbert Drostes Bewunderung nicht teilen: "Ich bin froh, dass Frau Merkel endlich nicht mehr Kanzlerin ist. Sie hat mich noch nie begeistert. Sicher hat sie ihre Qualitäten (unaufgeregt, uneitel, sachlich, kompetent und so weiter), aber sie hat auch nie Impulse gesetzt. Es heißt zwar, dass sie die Krisen gemanagt hat, aber welche Krisen auf sie zukamen, konnte sie ja nicht wissen."

"So etwas wie eine Vision, ein Vorwärtsdenken, habe ich nicht wahrgenommen. Sie wirkte immer so, als ob sie keine Nähe zu 'normalen' Menschen hat – diese Nähe hatte sie wohl auch nicht. Nach 16 Jahren können einfach auch nicht plötzlich Ideen kommen, die Deutschland nach vorne bringen. Und dass die Union in diesem Jahr so da steht, wie sie es tut, ist auch Frau Merkels Schuld."

"Ihr kann keiner so schnell das Wasser reichen"

t-online-Leserin Janne Schlunke hat nur lobende Worte für die mächtigste Frau der Welt, wie sie oft bezeichnet wurde, übrig. "Frau Merkel ist und war eine wunderbare Person in ihrem Job. Zu ihrem Ruhestand wünschen wir, mein Mann und ich, ihr das Allerbeste – dies in Verbindung mit viel Gesundheit. Mit ihrer Intelligenz, ihrem Wissen, ihrer Einfühlsamkeit kann ihr so schnell keiner das Wasser reichen. Sehr geehrte Frau Merkel, wir werden Sie nicht vergessen."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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