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Oskar Lafontaine: "Ein Mensch mit unbeugsamem Rückgrat"


Leser bewerten Lafontaine
"Ein Mensch mit unbeugsamem Rückgrat"

MeinungVon Mario Thieme

17.03.2022Lesedauer: 4 Min.
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Oskar Lafontaine blickt auf eine lange politische Karriere zurück.Vergrößern des Bildes
Oskar Lafontaine blickt auf eine lange politische Karriere zurück. (Quelle: IMAGO / Becker&Bredel)

Oskar Lafontaine tritt aus der Linkspartei aus und beendet seine politische Karriere. t-online-Leser äußern sich zu seiner Entscheidung und blicken auf das Wirken des saarländischen Politikers zurück.

Am Donnerstag verkündete Oskar Lafontaine seine Entscheidung, der Linkspartei, die er vor 17 Jahren selbst gründete, den Rücken zu kehren. Der 78-Jährige verabschiedet sich nach mehr als fünf Jahrzehnten auch grundsätzlich von der Politik.

Oskar Lafontaine war stets eine streitbare Persönlichkeit. Sowohl in Politikerkreisen als auch in der Bevölkerung eckte er an, hatte aber auch viele Unterstützer. Der Großteil der t-online-Leser, die sich zu seinem Abschied aus der Partei und der Politik äußern, haben ein gutes Bild von Oskar Lafontaine.

"Ausnahmepolitiker und Vorbild"

"Oskar ist und bleibt ein deutscher Ausnahmepolitiker und Vorbild", meint t-online-Leser Klaus-Eckhard Walker. "Er weiß: Man kann auch in der Politik nichts erzwingen. Statt sich einer aus seiner Sicht fragwürdigen Tagespolitik zu unterwerfen, hält und hielt Oskar an seinen Grundüberzeugungen fest, ohne dabei die Realitäten zu vergessen. Er ist sich immer treu geblieben und wusste um die Wege aus den politischen Dilemmata – so auch heute."

"Wir brauchen ganz viele Lafontaines"

"Ich bin traurig", gibt t-online-Leserin Theresia zu. "Oskar Lafontaine ist ein Mensch, der sich für das Volk einsetzt und das Beste für es möchte – was man von der neuen Regierung nicht sagen kann. Die möchten uns kleinhalten und vorschreiben, was wir zu tun haben. Wir brauchen ganz viele Lafontaines. Er ist noch ein Mensch mit Gewissen und Herz", findet sie.

"Er wirkt alt und verschlissen"

t-online-Leser Willi Lübke mailt: "Lafontaines Rücktritt ist meines Erachtens ein folgerichtiger Schritt. Er kann in der Linkspartei nichts mehr bewirken, ebenso wie seine jetzige Frau Sahra Wagenknecht. Er wirkt zudem alt und verschlissen. Der Zeitpunkt für diesen Schritt ist somit wohl richtig gewählt.

Er sollte die ihm verbliebene Zeit (wer weiß, wie lange ihm noch bleibt) seinem Privatleben widmen und sie genießen. Ich persönlich habe seinen Rückzug von der SPD nicht verstanden; er war ein echter Sozialdemokrat. Leider persönlich zu empfindlich und kein 'Alphatier' wie Gerhard Schröder." Willi Lübke werden die Reden von Oskar Lafontaine fehlen. Glänzende Rhetoriker wie ihn gebe es im Bundestag wenige.

"Einer der wenigen gradlinigen Politiker"

t-online-Leser Ulrich Köpcke findet folgende Worte für den ehemaligen Linken: "Mit Oskar Lafontaine verlässt einer der wenigen gradlinigen Politiker die Bühne. Einer, der ehrlich seine Meinung vertrat und nie blühende Landschaften versprach, weil es sie nicht geben konnte. Ein Mann der sozialen Gerechtigkeit. Er war ein Licht in der Dunkelheit der deutschen Politik. Ich danke ihm für sein Wirken und wünsche ihm noch einige schöne Jahre."

"Eine Ausnahmepersönlichkeit verlässt die politische Bühne"

"Traurig! Solche Politiker gibt es in der aktuellen Politik nicht mehr", äußert t-online-Leser Frank Müller. "Oskar ist eine Person mit Überzeugungen und hat eine Rhetorik, die begeistert. Eine Ausnahmepersönlichkeit verlässt die politische Bühne.

Ich bedauere seinen Schritt sehr. Gerade jetzt wird eine starke Stimme gegen Aufrüstung, soziale Ungleichheit und Auslandseinsätze gebraucht. Oskar hat sich für all das mit seiner starken rhetorischen Begabung, seinem optischen Instinkt eingesetzt. Er war lange Zeit das prägende Gesicht der SPD und der Linken."

"Er hat Schutt und Asche hinterlassen"

"Ich bin seit weit über 40 Jahren Mitglied der SPD und habe auch hauptamtlich in der Kommunalpolitik für diese mir ans Herz gewachsene Partei gearbeitet", berichtet t-online-Leser Hans Giller. Er ist froh über die Entscheidung des Politikers. "Endlich beendet Lafontaine seine politische 'Karriere', nachdem er, wo er nur konnte, Schutt und Asche hinterlassen hat.

Das hat angefangen, als die beide Alphamännchen Schröder und Lafontaine sich überwarfen, und ging bis zur Zerrüttung der Linkspartei. Es ist immer dasselbe, wenn alternde Politsaurier nicht begreifen, dass ihre Zeit gekommen ist. Es gibt eben nicht viele Helmut Schmidts und auch wenige Lokis."

"Ein Mensch mit unbeugsamem Rückgrat"

t-online-Leserin Bärbel Klose empfindet großen Respekt vor der Entscheidung. Sie sei genau aus diesen Gründen, die Lafontaine nennt, auch vor einem Jahr aus der Partei aufgetreten. "Herr Lafontaine war in seiner politischen Karriere immer ein Mensch von klaren Worten und mit einem unbeugsamen Rückgrat.

Leider findet man das kaum noch bei heutigen Politikern. Ich wünsche Herrn Lafontaine alles Gute und hoffe, dass er noch eine gute Zeit mit seiner von mir geschätzten Frau Wagenknecht hat. Danke Oskar!"

"Ich verneige mich vor ihm"

Auch t-online-Leser Axel Saile ist voll des Lobes: "Oskar Lafontaine ist eine der schillerndsten Figuren in unser Land. Er war einer, der den sozialen Stand in unserer Republik wahrte. Seine Aussagen im Denken und Handeln haben mich sehr angesprochen. Einer wie er fehlt in unserer Politik und Gesellschaft. Ich verneige mich vor ihm und bedaure sein Ausscheiden aus der Politik außerordentlich.

Er hat mit Sahra Wagenknecht eine Frau an seiner Seite, die ich mir als Bundeskanzlerin vorstelle. Sie ist eine der wenigen, die alles mitbringt an Intelligenz und Sachverstand."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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