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Türkei: Demonstranten fordern Todesstrafe für mutmaßliche Putschisten


Massenprozess in der Türkei
Demonstranten fordern die Todesstrafe

Von afp
Aktualisiert am 22.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Über ein Dutzend Männer wird mit verbundenen Händen von Polizeibeamten abgeführt.Vergrößern des BildesIm April gab es in der Türkei über 1000 Festnahmen bei einer Großrazzia gegen die Gülen-Bewegung. (Quelle: Olcay Duzgun/dpa-bilder)
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In der Türkei hat ein neuer Massenprozess gegen mehr als 200 mutmaßliche Beteiligte des gescheiterten Militärputsches vom 15. Juli 2016 begonnen. Den Angeklagten wird die "Ermordung von 250 Menschen", "Mitgliedschaft in einer Terrororganisation" und "Verletzung der Verfassung" vorgeworfen. Demonstranten vor dem Gericht forderten die Todesstrafe.

Von den 221 Angeklagten sind 200 in Untersuchungshaft, neun unter Auflagen in Freiheit und zwölf auf der Flucht, unter ihnen der von der Regierung für den Putsch verantwortlich gemachte islamische Prediger Fethullah Gülen. Gülen lebt seit Jahren im Exil in den USA und bestreitet jede Beteiligung. Der Prozess fand unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen in einem extra gebauten Gerichtssaal des Gefängnisses Sincan bei Ankara statt.

Bei ihrer Ankunft im Gericht wurden die Angeklagten von dutzenden schreienden Demonstranten empfangen, die nach der Todesstrafe riefen. Die prominentesten Angeklagten waren der frühere Chef der Luftwaffe, Akin Öztürk, der frühere General Mehmet Disli, dessen Bruder ein Abgeordneter der regierenden AK-Partei ist, sowie Ali Yazici, ein früherer Militäradjutant von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Insgesamt gehören 26 Generäle zu den Angeklagten.

Steckte Gülen hinter dem Putschversuch?

Die Regierung macht für den Umsturzversuch die Bewegung von Fethullah Gülen verantwortlich, einem früheren Verbündeten Erdogans, mit dem er sich 2013 überwarf. Ankara startete nach dem Umsturzversuch eine beispiellose Welle von Entlassungen im Staatsdienst, in deren Verlauf mehr als 100.000 Menschen entlassen und mehr 47.000 Menschen festgenommen wurden.

Am Abend des 15. Juli 2016 hatte eine Gruppe von Militärs versucht, den Präsidenten zu stürzen, der sich gerade im Urlaub in Marmaris befand. Die Putschisten besetzten wichtige Gebäude, Straßen und Brücken in Ankara und Istanbul und beschossen das Parlament. Erdogan rief die Bürger auf, sich den Putschisten auf den Straßen entgegenzustellen, und kehrte noch in der Nacht nach Istanbul zurück.

Beim Putschversuch starben 248 Menschen

Bei Gefechten zwischen den Putschisten und loyalen Teilen des Militärs und der Polizei sowie beim gewaltsamen Vorgehen gegen Demonstranten auf der Straße wurden 248 Menschen getötet, rund 2700 weitere wurden verletzt. Laut der Anklageschrift waren mehr als 8000 Soldaten mit 35 Kampfflugzeugen, 37 Helikoptern, 74 Panzern, 246 Panzerwagen beteiligt.

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