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UN-Urteil: Myanmar muss Rohingya vor Völkermord schützen


Verfahren vor UN-Gericht
Urteil: Myanmar muss Rohingya vor Völkermord schützen

Von dpa
Aktualisiert am 23.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Mitglieder der Rohingya bei der Verhandlung des UN-Gerichts in den Niederlanden. Laut eines UN-Berichts haben Soldaten Myanmars seit 2016 Tausende Menschen ermordet, Dörfer zerstört, Frauen und Kinder vergewaltigt und mehr als 700 000 Menschen in die Flucht getrieben.Vergrößern des BildesMitglieder der Rohingya bei der Verhandlung des UN-Gerichts in den Niederlanden. Laut eines UN-Berichts haben Soldaten Myanmars seit 2016 Tausende Menschen ermordet, Dörfer zerstört, Frauen und Kinder vergewaltigt und mehr als 700 000 Menschen in die Flucht getrieben. (Quelle: ap-bilder)
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Der internationale Gerichtshof hat Myanmar dazu verpflichtet, Sofortaßnahmen zum Schut der Rohingya zu ergreifen. Zuvor hatte die Regierungschefin gegenüber der "Financial Times" mögliche Kriegsverbrechen eingeräumt.

Im Völkermord-Verfahren gegen Myanmar hat der Internationale Gerichtshof das asiatische Land zu Sofortmaßnahmen zum Schutz der Rohingya verpflichtet. Damit gab das höchste UN-Gericht am Donnerstag in Den Haag einer Klage Gambias statt. Myanmar müsse alles tun, um einen Völkermord an der muslimischen Minderheit zu verhindern. Auch müsse das Land dafür sorgen, dass das Militär die Rohingya nicht verfolge.

Gambia hatte sich bei der Klage auf die Völkermord-Konvention und einen Bericht der UN berufen. Soldaten Myanmars hatten demnach seit 2016 Tausende Menschen ermordet, Dörfer zerstört, Frauen und Kinder vergewaltigt und mehr als 700 000 Menschen in die Flucht getrieben. Der grundlegenden Argumentation folgte das Gericht.

Das Urteil ist zunächst nur eine Vorentscheidung, wird aber als wichtiges Signal bewertet. Wann das Hauptverfahren beginnt, ist noch unklar.

Aung San Suu Kyi räumt Möglichkeit von Kriegsverbrechen ein

Die Regierungschefin von Myanmar, Aung San Suu Kyi, hat kurz vor der Entscheidung des UN-Gerichts die Möglichkeit eingeräumt, dass Soldaten ihres Landes Kriegsverbrechen gegen die muslimische Rohingya-Minderheit begangen haben könnten. Das geht aus einem Text hervor, den die Friedensnobelpreisträgerin am Donnerstag in der "Financial Times" veröffentlichte.

"Kriegsverbrechen, die von Mitgliedern der Streitkräfte begangen worden sein könnten, werden vom Justizsystem unseres Militärs verfolgt", schreibt Aung San Suu Kyi laut der Zeitung. Ähnlich wie zuvor warf sie aber auch Menschenrechtlern und einigen Flüchtlingen "unbewiesene Aussagen" und eine Verzerrung des Bildes vor.

Der muslimisch geprägte afrikanische Staat Gambia hatte Myanmar in Den Haag verklagt und sich dabei auf die Völkermord-Konvention berufen. Das Gericht solle Myanmar Sofortmaßnahmen auferlegen, um die noch im Land lebenden rund 600 000 Rohingya zu schützen. Das Urteil zu den Sofortmaßnahmen ist noch keine endgültige Entscheidung, wird aber als wichtiges Signal bewertet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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