Zoo in England: Vulgäre Papageien sollen von Artgenossen lernen

Graupapageien zählen zu den intelligentesten Arten im Tierreich – das zeigt sich auch in ihrem Fluch-Verhalten. Ein riskanter Versuch soll sie zur Vernunft bringen.

Ein Zoo im Osten Englands vereint seine berüchtigten vulgären Graupapageien mit den anderen Artgenossen – in der Hoffnung, dass diese ihnen eine bessere Sprache beibringen. Es ist ein riskanter Versuch des Lincolnshire Wildlife Parks, die acht fluchenden Vögel mit den anderen 92 zusammenzuführen. Entweder lernen die acht eine angemessenere Sprache oder die 92 anderen folgen dem Beispiel der Neulinge. Das geht aus mehreren britischen Medienberichten hervor.

Demnach seien fünf Graupapageien, die für ihr Schimpfen bekannt sind, zuvor in Isolation gewesen. Zoowärter hatten versucht, ihnen die vulgären Ausdrücke abzugewöhnen. Jetzt kommen drei weitere fluchende Graupapageien zu dem Bestand hinzu. Zusammen sollen sie nun von ihren Artgenossen lernen.

"Wir haben acht wirklich sehr beleidigende, schimpfende Papageien zu 92 nicht schimpfenden gestellt", sagte der Geschäftsführer des Parks, Steve Nichols, gegenüber "CNN". "Als wir sie umziehen wollten, war die Sprache, die aus ihren Transportboxen kam, phänomenal, wirklich schlimm. Nicht normale Schimpfwörter, das waren richtige Flüche", so Nichols weiter.

Könnte zum "Vogelhaus für Erwachsene" werden

Sollte die Strategie aufgehen, dann könnten die acht Papageien von den 92 anderen lernen. Aber wenn die anderen 92 stattdessen die Schimpfwörter aufgreifen, "wird es zu einem Vogelhaus für Erwachsene werden."

Graupapageien gelten als äußerst soziale Vögel. Sie bilden in freier Wildbahn Gruppen von bis zu 1.000 Vögeln. Dabei seien sie sehr kommunikativ und verständigen sich mithilfe von verschiedenen Lauten und Rufen. Forscher sind der Ansicht, dass ihre Intelligenz nahezu beispiellos im Tierreich ist und mit der von Affen, Walen und Delfinen vergleichbar ist, so "CNN".