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Papst Leo XIV.: Die Symbolik seines erstes offizielles Porträts


Von Soutane bis Kreuz
Erstes offizielles Porträt von Leo XIV. – die Symbolik dahinter


17.05.2025 - 12:51 UhrLesedauer: 3 Min.
Das erste offizielle Bild von Papst Leo XIV.Vergrößern des Bildes
Das erste offizielle Bild von Papst Leo XIV. (Quelle: @Vatican Media)
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Ein Amerikaner auf dem Stuhl Petri – jetzt zeigt sich Leo XIV. der Welt mit seinem ersten offiziellen Porträt. Was er dabei trägt, hat Geschichte und Symbolik.

Der Vatikan hat das erste offizielle Porträt von Leo XIV. veröffentlicht – dem ersten US-amerikanischen Papst der Kirchengeschichte. Das Porträt folgt einer jahrhundertealten Tradition und wird künftig weltweit in Kirchen, Ämtern und Schulen hängen. Es zeigt Leo XIV. frontal, vor dunklem, verschwommenem Hintergrund – der Fokus liegt ganz auf seiner Person.

Leo XIV. trägt auf dem Bild einen weißen Pileolus als traditionelle Kopfbedeckung katholischer Würdenträger und die klassische päpstliche Soutane mit Schulterumhang in Weiß. Seine Brust schmückt ein verzierter Kreuzanhänger auf einer goldenen Gliederkette. Unter dem Bild prangt in handschriftlichem Stil: Leo P.P. XIV – "P.P.". Die Abkürzung steht für Pontifex Pontificum, "Papst der Päpste".

Ein besonderes Kreuz für Papst Leo XIV.

Das goldene Kreuz wurde Robert Prevost – der nun als Papst Leo XIV. in die Geschichte eingeht – im September 2023 von der Generalkurie der Augustiner überreicht, nachdem ihn Papst Franziskus zum Kardinal erhoben hatte. Leo XIV. ist der zweite Augustiner auf dem Papstthron – und dieses Kreuz trägt er jetzt bei öffentlichen Auftritten sichtbar als Zeichen seiner spirituellen Herkunft.

Was heute als klassische Papsttracht gilt, hat eine lange und vielschichtige Geschichte. Die weiße Soutane etwa – heute untrennbar mit dem Papstamt verbunden – ist historisch gesehen ein vergleichsweise spätes Phänomen.

Rot war die Farbe der Päpste

Bis weit in das Mittelalter hinein war eine andere Farbe das Erkennungszeichen des Papstes. Ulrich Nersinger, Vatikanexperte und Autor, erklärte im Gespräch mit dem Domradio: "Die eigentliche Farbe der Päpste ist nicht das Weiß, sondern das Rot. Und zwar das Rot, das man schon relativ früh von den römischen Kaisern übernommen hat. Auch der Papstmantel war immer rot."

Im Laufe der Kirchengeschichte sei die Farbe Rot bewusst gewählt worden, um das Blut der katholischen Märtyrer darzustellen, die im Laufe der Jahrhunderte in die Fußstapfen Christi traten, erklärt im Gespräch mit t-online der katholische Ordenspriester und Kapuziner, Paulus Terwitte. "Gleichzeitig ist Rot auch die Farbe der Liebe", betont er.

Papst Pius V. brachte neue Tradition in Gang

Bereits in Dantes "Göttlicher Komödie" wird der rote Mantel als sichtbares Symbol des Papstamtes erwähnt. Papst Sylvester II. (Pontifikat 999–1003) wurde von Kritikern wie Arnulf von Orléans beschuldigt, auf dem "erhabenen Stuhl" in "purpur-goldenem Gewand" zu sitzen. Auch die sogenannte Konstantinische Schenkung führt ein "purpurfarbenes Chlamys"-Gewand an, das Kaiser Konstantin angeblich dem Papst übergab.

Die weiße Papstkleidung, wie sie Leo XIV. nun trägt, geht der Legende nach auf einen ganz bestimmten Mann zurück: Michele Ghislieri, der als Papst Pius V. in die Geschichte einging.

Der ehemalige Dominikanermönch wurde 1566 zum Papst gewählt – und entschied, sein asketisches Ordensleben auch als Oberhaupt der Kirche fortzuführen. Er behielt sein schlichtes, weißes Mönchsgewand bei – und setzte damit eine neue Tradition in Gang.

Heute ist Weiß in der christlichen Farbenordnung dem Papst vorbehalten. Die Farbe symbolisiert Unschuld und Reinheit.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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