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Feiertage abschaffen? So unterschiedlich denken Deutsche


Meinungen zur Forderung nach Abschaffung
“Ich würde die Streichung von Feiertagen begrüßen”

Von t-online, MTh

18.05.2025 - 16:58 UhrLesedauer: 3 Min.
Einkaufswagen stehen auf einem Parkplatz (Symbolbild): An Feiertagen sind die meisten Geschäfte geschlossen.Vergrößern des Bildes
Einkaufswagen stehen auf einem Parkplatz (Symbolbild): An Feiertagen sind die meisten Geschäfte geschlossen. (Quelle: IMAGO / Olaf Döring)
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Feiertage lassen die Wirtschaft lahmen, befürchten Wirtschaftsexperten und fordern deshalb die Abschaffung mancher. Was einige t-online-Leser erbost, halten andere hingegen für eine gute Idee.

Die Forderung des Verbands der bayerischen Wirtschaft (vbw), mindestens einen Feiertag bundesweit zu streichen, schlägt hohe Wellen. Die Begründung lautet: In Deutschland werde zu wenig gearbeitet und die Produktivität müsse gesteigert werden.

Christoph Schwennicke meint, die Idee sei ein richtiges Signal. Steven Sowa erwidert: "Wenn die deutsche Wirtschaft bei rund 230 Arbeitstagen keine 10 Feiertage aushält, hat sie Prioritäts- oder Effizienzprobleme." Das Pro & Kontra der beiden t-online-Redakteure lesen Sie hier. Auch in der t-online-Leserschaft existieren dazu höchst unterschiedliche Ansichten.

"Von mir aus können Feiertage gern wegfallen"

Michael Tippmer schreibt: "Feiertage sind wichtig, sie sollten nicht gestrichen werden. Denn erstens würden mit der Streichung diese Feste an Bedeutung verlieren. Und zweitens würde die Gastronomie nicht mehr so viel verdienen."

"Da ich im Lebensmittelhandel arbeite, würde ich die Streichung von Feiertagen sehr begrüßen", sagt Karin. "Vor und nach den Feiertagen ist in unserem Geschäft die Hölle los. Man könnte glauben, die Leute verhungern. Für uns bedeutet das zusätzlichen Stress und einen enormen logistischen Aufwand. Von mir aus können die Feiertage also gern wegfallen."

Gerald Kamphaus mailt: "Wir leben in einer säkularen Gesellschaft. Deshalb bin ich der Meinung, dass fast alle kirchlichen Feiertage entfallen sollten. Ich schlage vor, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Reformationstag, Zweiten Weihnachtsfeiertag, Ostermontag, Pfingstmontag und Mariä Himmelfahrt abzuschaffen. Dafür sollte jeder Arbeitnehmer mehr Urlaubstage bekommen. So kann sich jeder Christ an den jeweiligen Tagen ja Urlaub nehmen."

"Wenn man darüber spricht, einen Feiertag zu streichen, um dadurch mehr Wirtschaftskraft zu haben, sollte man bedenken, was dann an Umsätzen in Gastronomie, Hotellerie und durch Freizeitveranstaltungen wegfällt", rät Michael Deininger. "Die Feiertage werden von Angestellten gern genutzt, um zum Beispiel an verlängerten Wochenenden Kurztrips zu machen. Das würde dann seltener stattfinden."

"Arbeitsfreie Sonn- und Feiertage sind staatliche Gängelung"

Ina Boy sagt: "Ich komme aus Niedersachsen und gehöre damit zu den nördlichen Bundesländern, die alle nur zehn Feiertage haben. In den südlichen Bundesländern gibt es bis zu vierzehn. Wenn das Weißbierglas zu wenig gefüllt ist, können ja alle südlich des Weißbier-Äquators auf Heilige Drei Könige, Fronleichnam oder Allerheiligen verzichten – aber bitte nicht auf einen bundesweiten Feiertag."

"Arbeitsfreie Sonn- und Feiertage sind eine unnötige staatliche Gängelung", findet Gerald Eichstädt. Er plädiert für die Freiheit der Arbeitsvertragsparteien, ihre individuellen Wünsche und Möglichkeiten unter sich zu regeln und nicht vorgeschrieben zu bekommen. "Insofern geht der Vorschlag, einige wenige Feiertage abzuschaffen, bei weitem nicht weit genug. In Zeiten der Globalisierung arbeiten wir international verflochten. Jedes Land hat irgendwelche Besonderheiten, die von anderen Ländern nur mühsam nachzuvollziehen sind. Da muss man erst deren nationale Gepflogenheiten nachlesen, um herauszufinden, weshalb manche Leute an manchen Tagen nicht erreichbar sind." Der t-online-Leser hält das für zu unflexibel.

Heinz Klein ist für die Beibehaltung aller Feiertage: "Wir sind ein Land mit so vielen sozialen Leistungen, guten Arbeitsbedingungen und überdurchschnittlichen Löhnen. Mit all diesen Annehmlichkeiten standen wir jahrzehntelang im Spitzenfeld der Produktivität im Vergleich mit anderen Ländern. Das alles wurde mit verkürzter Arbeitszeit, mehr Urlaubstagen und eben auch mit den vorhandenen Feiertagen erreicht. Viele Gründe ließen unsere Wirtschaft lahmen: Bürokratie, Energiekosten, unsichere Weltwirtschaftslage, zurückhaltende Investitionen in unsere Infrastruktur usw. Die Feiertage haben sicher nichts damit zu tun." Der t-online-Leser ist zuversichtlich, dass Deutschland, auch mit den Feiertagen, in absehbarer Zukunft wieder im Spitzenfeld steht.

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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