"Nicht hinnehmbar" Deutsche Politik reagiert auf die heftigen Proteste in Mallorca

Verschiedene deutsche Politiker zeigen sich angesichts der Proteste auf Mallorca besorgt. Manfred Pentz fordert sogar Entschädigungen.
Die Proteste gegen Touristen werden auf Mallorca immer heftiger – und rufen auch die deutsche Politik auf den Plan. Der CSU-Politiker Stephan Mayer, der auch im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages sitzt, erklärte der "Bild"-Zeitung: "Die ausländer- und deutschfeindlichen Parolen gegen Urlauber auf Mallorca sind nicht hinnehmbar."
Auch wenn er die Unzufriedenheit der Mallorquiner verstehe, sieht Meyer die deutschen Touristen nicht als Problem – Mallorca sollte eher dankbar sein. Wie der CSU-Politiker erklärt, würden die deutschen Touristen nämlich für "Wohlstand und Arbeitsplätze auf der Insel" sorgen.
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Kubicki warnt vor dramatischen Folgen
FDP-Vize Wolfgang Kubicki sieht das ähnlich – und rechnet mit drastischen Folgen für die Bevölkerung der spanischen Insel. Wie er der "Bild" sagte, rechnet er damit, dass die deutschen Touristen "eine Abstimmung mit den Füßen" und lieber woanders Urlaub machen. Kubicki erklärte: "Wenn diese Einnahmen wegbrechen, sieht es düster aus für die Insel."
Der hessische Europaminister Manfred Pentz von der CDU geht sogar noch einen Schritt weiter – und sieht die Reiseanbieter in der Pflicht. "Ein Urlaub, bei dem man permanent von den Einwohnern beschimpft wird, ist kein Urlaub. Das hat nichts mit Erholung und Entspannung zu tun. Die Reiseveranstalter kennen das Problem vor Ort und müssen entsprechend handeln. Entweder durch Preisnachlässe oder durch alternative Reiseangebote," forderte er in der Zeitung.
Anlass der Protestbewegung auf der Mittelmeerinsel ist die Wohnungsnot für Einheimische. Durch den Massentourismus wird es immer schwieriger, billigen Wohnraum zu finden. Mallorca gehört mittlerweile zu den teuersten Regionen Spaniens. Einheimische klagen laut Medienberichten zudem über eine allgemeine Preiserhöhung, Lärm und Verschmutzung.