Aschewolke über Europa Wind treibt neue Asche nach Europa
Nach dem Vulkanausbruch auf Island ist noch kein Ende der Probleme für Europas Flugverkehr in Sicht: Die Asche aus dem Gletschervulkan weht weiter in südöstlicher Richtung auf das europäische Festland zu. Die Explosionen im Krater des Eyjafjallajökull hätten seit Montagnachmittag wieder etwas zugenommen, meldet das Meteorologische Institut in Reykjavik.
Aus dem Vulkanologischen Institut in Reykjavik verlautete, dass es keine Anzeichen für ein Ende der Eruptionen gebe und längerfristige Voraussagen bei Vulkanausbrüchen grundsätzlich nicht möglich seien.
Deutschlands Südhälfte ist betroffen
Am Mittwoch jedoch könnten nach Angaben der Meteomedia Unwetterzentrale auch in Deutschland wieder Aschewolken ankommen und den Flugverkehr durcheinander bringen. Sie werden zwar vorerst durch ein Hoch über dem Atlantik verwirbelt, sagte Andreas Wagner von Meteomedia gegenüber wetter.info. Über Spanien und Frankreich könne die Asche aber aus südlicher Richtung trotzdem Deutschland erreichen. "Die gesamte Südhälfte Deutschlands ist betroffen, die Asche kann auch bis in die Mitte vorankommen", sagte Andreas Wagner.
Auf Ausfälle einstellen
Allerdings ist die Wolke stark abgeschwächt, wenn sie Deutschland erreicht. Regen könnte sie zudem noch weiter auswaschen. "Es ist nicht sicher, ob die Konzentration ausreicht, um den Flugverkehr zu behindern", sagte Wagner. "Flugreisende sollten sich aber auf Ausfälle, Verspätungen und Umleitungen einstellen".
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Sieben spanische Flughäfen geschlossen
Wegen einer neuen Aschewolke waren bereits am Dienstagmorgen sieben Flughäfen im Süden Spaniens und auf den Kanarischen Inseln gesperrt worden. Die Sperrungen wurden am frühen Morgen verhängt. Wann der Flugverkehr wieder vollständig aufgenommen werden kann, stand zunächst nicht fest.
Lissabon und Porto vorerst verschont
Der Flugverkehr in Südportugal und auf den portugiesischen Inseln im Atlantik ist ebenfalls behindert. Wie die Luftfahrtbehörde NAV in Lissabon mitteilte, wurden die Flughäfen in Faro an der Algarve-Küste sowie auf Madeira und auf den Azoren geschlossen. Die großen internationalen Flughäfen in Lissabon und Porto waren dagegen geöffnet. Dort herrsche "normaler Flugbetrieb", sagte eine Behördensprecherin.
Aschechaos in Europa
Im April hatte der Vulkan fast den gesamten europäischen Luftverkehr rund eine Woche lang lahmgelegt. Die Schließung von hunderten Flughäfen hatte ein beispielloses Chaos ausgelöst, mehr als acht Millionen Reisende saßen fest. In Deutschland war der Luftraum für viereinhalb Tage ganz oder teilweise gesperrt. Allein hierzulande fielen rund 40.000 Flüge aus. Zuletzt hatte isländische Vulkanasche den europäischen Flugverkehr am Wochenende behindert.
Quelle: afp, dpa, wetter.info