Hochwasser in Polen Weichsel-Pegel: Angst vor neuen Deichbrüchen
Die zweite Weichsel-Flut dieses Jahres hat Warschau vorerst verschont: Die Dämme hielten dem Druck des Hochwasserscheitels stand, der seit der Nacht zum Mittwoch durch die polnische Hauptstadt floss. Am Morgen hat der Pegel 7,49 Meter erreicht. "Das Wasser steigt nicht mehr, die Lage ist stabil", sagte ein Feuerwehrsprecher. Nördlich von Warschau ist die Anspannung nach wie vor groß. Bei Plock war während der ersten Flut vor zwei Wochen ein Damm gebrochen. Die Bewohner der Gegend befürchten eine Tragödie, wenn die neue Welle dort ankommt.
In Warschau gab es allerdings noch keine Entwarnung, der Pegel bleibt relativ hoch. Ursprünglich waren Höchstwerte zwischen 7,70 Meter und 7,80 Meter erwartet worden - so hoch war das Wasser bei der ersten Flutwelle im Mai gestiegen. Am späten Dienstagabend war Wasser durch einen Damm im Südteil der Stadt gesickert. Die Feuerwehr dichtete noch in der Nacht die Schwachstelle mit 40.000 Sandsäcken ab. Wegen Hochwassergefahr blieben in der polnischen Hauptstadt viele Schulen und Kindergärten geschlossen. Eine wichtige Süd-Nord- Verkehrsverbindung wurde gesperrt.
"Es droht eine Tragödie"
Bei Plock, nördlich von Warschau, liefen die Vorbereitungen auf die große Welle auf Hochtouren. Mehrere Dörfer stehen schon wieder unter Wasser. "Es droht eine Tragödie", warnte der Landrat von Plock, Michal Boszko. Der Scheitelpunkt wurde dort am späten Mittwochabend erwartet. Am Dienstag hatte die Flutwelle der Weichsel mehrere Deiche südlich von Warschau durchbrochen. Das Wasser überflutete Dörfer und Ackerland, Menschen mussten sich in Sicherheit bringen.
Wetter Aktuelle Themen im Überblick
VorhersageDas Wetter in Europa
Im Süden begannen die Behörden bereits mit der Schätzung der Schäden. Im Verwaltungsbezirk Malopolska mit der Hauptstadt Krakau wurden in den vergangenen drei Wochen 70 Häuser völlig zerstört und 820 beschädigt. 21.000 Menschen hätten unter der Flut gelitten, hieß es aus dem Krakauer Bezirksamt.
Quelle: dpa