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Tropensturm naht: Ausweitung der Ölkatastrophe droht


Golf von Mexiko
Tropensturm: Ausweitung der Ölkatastrophe droht

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Meteorologen erwarten in den kommenden Tagen einen Tropensturm unweit des Golfs von Mexiko. Dieser dürfte mit Windgeschwindigkeiten von 55 Kilometern pro Stunde in Richtung US-Golfküste ziehen und die Anstrengungen im Kampf gegen die Ölpest stark behindern: Experten erwarten, dass bald noch mehr Öl an die Küsten treiben könnte. Außerdem sei mit Rückschlägen bei Reparaturarbeiten an dem Öl-Leck zu rechnen.

Südlich der mexikanischen Halbinsel Yucatán habe sich ein tropisches Tief gebildet, das sich am Samstag zu einem Tropensturm entwickeln könnte, erklärte das US-Hurrikanwarnzentrum NHC am Freitag. Kommende Woche wird er am Ort der Ölkatastrophe erwartet.

Kein "Drehbuch" für Katastrophenfall

Der Einsatzleiter der Regierung, Admiral Thad Allen, räumte ein, dass es kein festes "Drehbuch" für den Fall gebe, gleichzeitig mit der Ölkatastrophe und heftigen Unwettern fertig zu werden. "Es hat aber jede Menge Planung gegeben", sagte er dem US-Nachrichtensender CNN. Die Herausforderung sei, zwei Konzepte für den Katastrophenschutz unter einen Hut zu bringen.


Grundsätzlich können die Auswirkungen von Wirbelstürmen in der Katastrophenregion schlechte, aber auch positive Auswirkungen auf die Ölpest an den Küsten haben, beurteilen Experten. Positioniere sich der Wirbelsturm östlich der Ölquelle, trieben die rotierenden Winde das verschmutzte Wasser aufs Meer hinaus, sagte CNN-Meteorologe Chad Myers. Westlich des außer Kontrolle geratenen Bohrlochs blase der Sturm das Öl unterdessen genau umgekehrt in Richtung Küste.

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In diesem Fall kommt Sturm "Alex" allerdings aus westlicher Richtung, und macht so die Hoffnung auf Besserung vorläufig zunichte. Der Meteorologe Jack Bevins vom Hurrikanzentrum in Miami wies aber darauf hin, dass sich dies auch wieder ändern könnte.

Rückschlag für Ersatzbohrungen befürchtet

Sollte "Alex" aber tatsächlich über den Ort der Ölkatastrophe ziehen, könnte dies den Reparaturarbeiten einen deutlichen Rückschlag versetzen, so Bevins. In der Gegend sind Dutzende Schiffe im Einsatz, darunter solche, von denen zwei Ersatzbohrungen vorangetrieben werden. Diese Bohrungen gelten als beste Möglichkeit, das Leck zu schließen. Ein Sprecher der Küstenwache sagte, sollte ein Sturm BP dazu zwingen, das nötige Gerät in Sicherheit zu bringen, könnten sich die Reparaturarbeiten um bis zu zwei Wochen verzögern.

Schützenhilfe für BP

Der britische Premierminister David Cameron warnte derweil am Rande des G-8-Gipfels vor einer "Zerstörung" des Ölkonzerns BP, den die Ölpest Milliarden von Dollar kostet. Der neue Londoner Regierungschef betonte im kanadischen Rundfunksender CBC zugleich, es sei "in unser aller langfristigem Interesse, Klarheit" über die Gesamtkosten für BP zu erlangen. Cameron wollte am Samstag seine ersten bilateralen Gespräche mit US-Präsident Barack Obama führen.

Am Freitag war der Aktienkurs von BP auf neue Tiefstände eingebrochen. Seit der Ölkatastrophe hat der Ölriese 55 Prozent seines Börsenwertes verloren - und damit viele Milliarden Euro. Bislang kostete die Ölpest BP nach eigenen Angaben 2,35 Milliarden Dollar (rund 1,9 Milliarden Euro).

Die Ölbohrinsel "Deepwater Horizon" war am 20. April im Golf von Mexiko explodiert, wobei elf Arbeiter ums Leben kamen. Zwei Tage später sank die Plattform. Seither strömen täglich Millionen Liter Öl ins Meer.

Quelle: wetter.info, rf

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