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Flutkatastrophe in Australien | Erste Flutwelle erreicht Millionenstadt


Flutkatastrophe in Australien
Erste Flutwelle erreicht Millionenstadt

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Im australischen Hochwassergebiet hat die erste Flutwelle eine Millionenstadt erreicht: Brisbane, die Hauptstadt des Bundesstaates Queensland im Nordosten Australiens. Gestern hatte eine heftige Springflut das 120 Kilometer westlich von Brisbane gelegene Städtchen Toowoomba verwüstet und mindestens zehn Menschen in den Tod gerissen. 78 Einwohner würden zudem noch vermisst, sagte die Regierungschefin von Queensland, Anna Bligh. Ganze Familien seien in den Wassermassen verschwunden.

In Brisbane gab es bereits die ersten Evakuierungen. Anwohner aus niedriger gelegenen Gebieten brachten sich in Sicherheit. Der Fährverkehr sowie die Zug- und Busverbindungen wurden in Teilen der Stadt einstellt. Die Polizei sperrte Straßen ab. Es wird erwartet, dass sich die Lage in Brisbane in den kommenden beiden Tagen noch verschärfen wird. Helfer und Bürger der Zwei-Millionen-Stadt haben vorsorglich bereits Zehntausende Sandsäcke gefüllt.

Der Bürgermeister von Brisbane, Campbell Newman, sagte, er rechne damit, dass in den kommenden Tagen wohl 6500 Grundstücke rund einen Meter hoch unter Wasser stehen werden. Betroffen wären dann etwa 15.000 Menschen. Der Scheitelpunkt der Flut wurde für Donnerstag erwartet. Dann sollte das Wasser auch die Innenstadt von Brisbane erreichen.

Es wird befürchtet, dass die Überschwemmungen im Süden von Queensland noch weit mehr Menschen das Leben kosten dürften. Die Polizei rechnet damit, dass die Zahl der Todesopfer auf mehr als 20 steigen könnte, schrieb die Zeitung "The Australian" in ihrer Online-Ausgabe.

Sintflutartige Regenfälle könnten die Flut verschlimmern, warnte der Meteorologe Brett Harrison. "Alles ist längst vollgesogen. Da braucht es nicht einmal viel Regen, um die Pegelstände am Boden zu erhöhen." Der Höhepunkt der Fluten wird am Donnerstag erwartet. Dann soll die 5,45-Meter Marke von 1974 überschritten werden. "Wir müssen uns auf eine sehr furchterregende Erfahrung einstellen", sagte Regierungschefin Bligh.

Fluten bedrohen Staudamm

Die Einwohner von Brisbane hatten ihre Hoffnungen in den Wivenhoe Staudamm gesetzt, der nach dem Hochwasser in den 80er-Jahren entlang des Brisbane Flusses gebaut worden war. "Der Wivenhoe Staudamm hat Brisbane in den letzten Wochen vor Überflutung geschützt", sagte Campbell Newman, Bürgermeister von Brisbane. Jetzt sei er aber voll. Newman rechnet damit, dass die Wassermassen 6500 Häuser in Australiens drittgrößter Stadt Brisbane überschwemmen könnten. Bis zu 80 Vororte könnten ebenfalls von der Wucht des Wassers getroffen werden.

Fotoserie

Zwei Meter hohe Wasserwand

Die Wucht der Sturzflut, die am Montag durch Toowoomba am südlichen Rand des riesigen Überschwemmungsgebietes gerast war, zerschmetterte Autos, Brücken und Holzhäuser. Die Wasserwand in Toowoomba war nach Angaben von Augenzeugen bis zu zwei Meter hoch. Medien tauften das Ereignis "Tsunami im Inland". In der Nachbarstadt Grantham verbrachten Menschen die Nacht auf den Dächern ihrer Häuser und warteten auf Rettungshubschrauber. In der Region leben etwa 200.000 Menschen.

Insgesamt hat die Naturkatastrophe in der dünn besiedelten Region bisher Schäden in Höhe von knapp vier Milliarden Euro angerichtet. Millionen Tonnen Obst, Getreide und Baumwolle wurden vernichtet, die Infrastruktur teilweise zerstört. Mehr als 20 Ortschaften wurden verwüstet. Dutzende Kohlebergwerke stehen unter Wasser, mit noch unabsehbaren Folgen für den weltweiten Kohlemarkt. Australien gehört zu den größten Kohleförderern der Welt.

Flut erreicht New South Wales

Das Hochwasser erreichte am Dienstag auch den Staat New South Wales, der an Queensland grenzt. Mehrere Ortschaften im Norden des Staates waren auf dem Landweg nicht mehr zu erreichen. Betroffen waren rund 4.500 Menschen. Die Lage war allerdings nicht so schlimm wie in Queensland.

Quelle: dpa, dapd

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