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Schnee und Sturm: Dauerfrost und Schneestürme am Wochenende


Dauerfrost, Schnee und Sturm
Neue Schneemassen drohen am Wochenende

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Der andauernde Frost in Deutschland forderte bereits Todesopfer: Nicht nur bei Verkehrsunfällen auf eisglatten Straßen kamen in den letzten Wochen zahlreiche Menschen ums Leben, auch neun Obdachlose sind in diesem Winter schon erfroren. Immer mehr Probleme gibt es zudem bei der Binnenschifffahrt: Eisgang auf dem Elbe-Seiten-Kanal behindert mittlerweile massiv den Verkehr. Entwarnung können die Meteorologen noch nicht geben: Am Wochenende pustet ein Sturmtief neue Schneemassen ins Land. "Am Freitag geht es schon vormittags in der Südhälfte mit starken Schneefällen los", sagte Fabian Ruhnau vom Wetterdienst Meteomedia gegenüber wetter.info.

Mindestens neun Obdachlose haben in der Kälte schon den Tod gefunden. Die Opfer seien Männer im Alter zwischen 42 und 62 Jahren gewesen, teilte die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe in Bielefeld mit. Die meisten von ihnen starben in kleinen und mittelgroßen Städten, wo die Hilfsangebote nicht ausreichend seien. Einige erfroren am Straßenrand, andere in Bahnhöfen oder in verlassenen Gebäuden.

Binnenschifffahrt durch Eisgang behindert

Der andauernde Frost behindert auch zunehmend die Binnenschifffahrt im Norden Deutschlands. Der Elbe-Lübeck-Kanal ist zwischen Lübeck und der Schleuse Witzeeze bereits seit Dienstag gesperrt. Hier lag eine rund zehn Zentimeter dicke Eisdecke auf dem Wasser. Auf der Elbe gibt es nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Lauenburg bislang noch keine Behinderungen durch Eis. Dennoch seien die ersten Eisbrecher im Einsatz.

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Neue, starke Schneefälle

Am Wochenende stellt sich zudem eine sogenannte "Fünf-B"-Wetterlage ein. Dabei wird ein Atlantiktief, das auf seiner üblichen West-Ost-Bahn unterwegs ist, von einer nördlichen Kaltfront bis zum Mittelmeer abgelenkt. Dort kann das Tief extrem viel Feuchtigkeit aufnehmen. Auf dem weiteren Weg Richtung Nordosten kühlen sich diese feuchten Luftmassen dann wieder ab. So bilden sich mächtige Wolken mit bis zu sieben Kilometern Höhe, aus denen extreme und zum Teil auch lang anhaltende Niederschläge fallen.

Genau Vorhersage noch nicht möglich

Wo genau am kommenden Wochenende wie viel Schnee fallen wird, hängt stark von der genauen Zugbahn des Tiefs ab, die bislang noch nicht ausreichend genau berechnet werden konnte. "Sicher ist bislang, dass der erste Schnee am Freitagvormittag die Südhälfte erreicht und im Tagesverlauf nach Südosten zieht", sagte Meteorologe Ruhnau.

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Bis zu 50 Zentimeter Neuschnee

Am Abend wird es dann südöstlich einer Linie vom Saarland bis nach Brandenburg kräftig schneien. Besonders viel Neuschnee erwartet der Unwetterexperte zunächst in Sachsen und dem Erzgebirge, "bis zu 15 Zentimeter Schnee sind hier alleine am Freitag möglich". Auch in den übrigen Schneegebieten könnten nochmal zehn bis 15 Zentimeter dazu kommen. "Es wird aber regionale Unterschiede geben", sagte Ruhnau, was deutliche Ausschläge nach oben mit einschließt. "Wenn es im Bergland länger anhaltend schneit, sind auch bis zu 50 Zentimeter möglich." sagte Meteorologe Oliver Klein von der Unwetterzentrale.

Stürmischer Wind sorgt für Verwehungen

Besonders gefährlich wird die Wetterlage, weil mit dem vielen Schnee ein starker bis stürmischer Wind aus Nordost aufzieht. Verkehrsteilnehmer sollten dann mit Schneeverwehungen auf den Straßen rechen, so Ruhnau.

Bleibt der Norden verschont?

In der Nacht zum Samstag breiten sich die Schneefälle weiter nach Norden aus. "Möglicherweise bleiben aber Schleswig-Holstein und das nördliche Niedersachsen von den kräftigen Niederschlägen verschont", sagte Ruhnau. "Nordrhein-Westfalen, das südliche Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern sind aber am Samstag sehr wahrscheinlich betroffen". Auch der stürmische Wind lässt nicht nach und wirbelt besonders in der Mitte und der Nordhälfte weiter den Schnee auf.

Extreme Glättegefahr

Nach einem moderaten Temperaturanstieg im äußersten Osten könnte am Samstag in der Oder-Neiße-Region der Schnee in Regen übergehen. "Das bedeutet große Glatteisgefahr auf den Straßen, der Boden ist ja weiterhin gefroren", warnte Ruhnau.

Massive Verkehrsbehinderungen

Am Sonntag gibt es voraussichtlich noch in der Mitte, dem Osten und im Südosten viel Neuschnee. "Es kann aber auch im ganzen Land weiter schneien", sagte Ruhnau. Das ganze Wochenende wird es zu massiven Beeinträchtigungen im Verkehr kommen. "Im Süden könnte es leicht föhnig werden, dann gibt es nassen Schnee", erklärte Wetterexperte Klein. Dieser könnte dann auch schon einmal eine Oberleitung zum Einsturz bringen und den Schienenverkehr stark behindern. Weiter im Norden wird der Schnee trockener sein - dort gibt es aber auch sehr böigen Wind. Der kann auch hier die Flocken zu Schneeverwehungen auftürmen. "Für Autofahrer wird es auf jeden Fall brenzlig werden", so Oliver Klein. Meteorologe Sven Plöger empfiehlt sogar, auf größere Fahrten ganz zu verzichten: "Genießen sie Wochenende lieber zu Hause."

Quelle: wetter.info, APD, dpa, je, rf

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