Frühlingsstreich: Warme Kanaren-Luft strömt über die Berge

Was sich am Montag in Teilen Deutschlands abspielt, ist schon außergewöhnlich: Rekordverdächtig warme Luftmassen strömen in den Südwesten und spielen der Natur einen Frühlingsstreich: "Bis zu 17 Grad warm könnte es in höheren Lagen werden", prophezeit Fabian Ruhnau vom Wetterdienst Meteomedia im Gespräch mit wetter.info. Auch anderenorts verwöhnen uns viel Sonnenschein und sehr milde Luft.

Pech hat am Montag nur der äußerste Norden. Von West-Niedersachsen über Schleswig-Holstein bis nach Mecklenburg-Vorpommern sind am Montag viele Wolken unterwegs. "In Nordfriesland droht sogar ein verregneter Tag", befürchtet Ruhnau.

Alle anderen dürfen sich aber freuen: Stundenlanger Sonnenschein, dem wenige Schleierwolken nichts anhaben könne, schafft es zumindest in der Westhälfte, die Luft auf knapp zehn Grad oder mehr anzuwärmen.

Im Osten pendeln die Höchstwerte meist zwischen sieben und neun Grad. "Immer noch sehr mild für Mitte Dezember", so Ruhnau.

Am wärmsten in den Bergen

Heftig wird's aber vor allem ab etwa 800 Metern im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und in den Alpen. Manche Wettermodelle gehen dort von bis zu 17 Grad aus.

Woran liegt's? "Zwischen einem Hoch über dem Mittelmeer und einem Tief über dem Atlantik strömt subtropische Luft in etwa 1000 Metern Höhe zu uns", erklärt Ruhnau. "Die kommt direkt von den Kanarischen Inseln und Spanien."

Im Winter schafft es die tiefstehende Sonne nicht, auch die bodennahe Luftschichten aufzuheizen - deswegen ist dort schon bei bei knapp zehn Grad Schluss. In der Höhe reichen die Sonnenstrahlen aber womöglich aus, um von zehn Grad warmer Anströmung am späten Nachmittag auf 17 Grad zu kommen.

Zum Vergleich: Der bisher wärmste Tag in der dritten Dezemberdekade (zwischen einem elften und 20. Dezember) war der 16. Dezember 1989: Auf dem Feldberg registrierte die Wetterstation knapp 14 Grad, in Freudenstadt gut 15 Grad und in Stötten auf der Schwäbischen Alb 14,4 Grad.

Bis zu 13 Grad warm könnte es an den Nordseiten von Sauerland, also im Ruhrgebiet, Eifel und Erzgebirge werden.

Trotz der schönen Aussichten nennt Ruhnau noch die wenigen Wetter-Problemecken vom Montag: In einigen Regionen im Süden - im Oberrhein-Graben, in der Bodenseeregion, im Donautal und in Teilen von Niederbayern - stört stellenweise zäher Hochnebel die Sonne. "Aber sicher nicht mehr so stark wie in den letzten Tagen."