Unwetterwarnung Über Deutschland droht eine schwere Sturmlage
Ab Sonntagnachmittag rechnen Unwetterexperten mit enormen Regenmengen und starkem Sturm im ganzen Land: "Sowas Heftiges sehen wir nicht jedes Jahr zu dieser Jahreszeit", sagte Thomas Sävert von MeteoGroup im Gespräch mit wetter.info. Zwar droht uns kein landesweiter Orkan, wie 2007 bei "Kyrill" - und auch die Winterstürme im Januar waren stärker. Dennoch sei die Gefahr "nicht zu unterschätzen." Der ganz genaue Verlauf des Unwetters ist aber noch unsicher.
Der Sonntag beginnt für die meisten vergleichsweise harmlos: Viele Wolken sind unterwegs, teils ist es bedeckt, hier und da fällt leichter Regen. Zeitgleich rauscht ein kräftiges Tief vom Atlantik kommend über England hinweg in Richtung Ostsee. Bis zum Mittag drückt "Mike" ein starkes Regengebiet in die deutsche Westhälfte, am Abend schüttet es auch im ganzen Osten.
Für manche Regionen gelten schon jetzt Warnungen der Stufe Rot vor Starkregen. Die Experten der Unwetterzentrale aktualisieren rund um die Uhr die Unwetterwarnungen. Am späten Nachmittag liegen wir dann an "Mikes" Südflanke, der Wind wird nun immer stärker. "Spätestens am Abend drohen verbreitet Sturmböen, auch im Tiefland", warnte Sävert. In höheren Lagen kann es sogar schwere Sturmböen, im Harz und Schwarzwald Orkanböen geben.
Nicht unter Bäume
Spaziergänge im Wald oder unter Alleen sind dann tabu, die Gefahr von dicken Ästen oder ganzen Bäumen getroffen zu werden, ist viel zu groß.
Das schlechte Wetter vom Sonntag ist aber nur Vorgeplänkel. Zwar beruhigt sich die Lage am Montag ein bisschen - wenngleich landesweit in Schauern immer noch schwere Sturmböen über Stadt und Land fegen könnten und teils länger anhaltender und ergiebiger Regen fällt. Doch in der Nacht zum Dienstag geht es wieder richtig los.
Sturmtief-Serie
Denn das nächste Sturmtief erreicht die südliche Nordsee und beschert ganz Deutschland sehr wahrscheinlich eine schwere Sturmlage. Die Meteorologen rechnen dieses mal sogar landesweit mit schweren Sturmböen, selbst orkanartige Böen sind überall möglich. Das entspricht Windgeschwindigkeiten von bis zu 117 Kilometer in der Stunde.
Der ganz genaue Sturmverlauf hängt von der tatsächlichen Zugbahn des Tiefs ab, es sind also noch Änderungen im Sturmfahrplan möglich. Sävert rechnet aber ziemlich sicher mit Behinderungen im gesamten Verkehr auch am Dienstag: "Darauf müssen sich Pendler einstellen."
Erst am späten Nachmittag oder Abend schwächt sich der Sturm von Rheinland-Pfalz und dem Saarland her etwas ab. Am längsten wütet das wilde Wetter demnach im Osten.
Keine echte Wetterberuhigung
Nass und stürmisch geht es auch in der zweiten Wochenhälfte weiter, vor allem in den vielen Schauern überraschen immer wieder plötzliche Sturmböen.
Und die Temperaturen? Gehen ab Mittwoch deutlich zurück, befürchtet Sävert. Für die meisten sind dann einstellige Werte angesagt, nur am Oberrhein wird es mit 11 bis 12 Grad einen Tick milder.
Auch die Schneefallgrenze sinkt noch mal kräftig ab, auf 400 bis 300 Meter. Graupel und Flocken mischen sich aber in Schauern auch bis in die Täler und das Tiefland.
Und die vage Prognose für das Osterwetter fällt ebenfalls nicht berauschend aus: Über die Feiertage wird es wohl nass, und für die Jahreszeit zu kalt. In den Bergen herrscht Winterfeeling.