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Wetter in Deutschland: Schnee ade – Gibt es noch Hoffnung auf Winterwetter?


Schnee ade
Gibt es noch Hoffnung auf Winterwetter?

MeinungMichaela Koschak

Aktualisiert am 07.01.2020Lesedauer: 3 Min.
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Langläufer: Skifahren war jenseits der Alpen bisher kaum möglich.Vergrößern des Bildes
Langläufer: Skifahren war jenseits der Alpen bisher kaum möglich. (Quelle: Halfpoint/getty-images-bilder)

Liebhaber von Schnee und klirrend kaltem Wetter kommen bisher kaum auf ihre Kosten, denn die Temperaturen sind in diesem Winter bislang beständig mild. Das könnte sich ändern. Ein wenig Geduld braucht es allerdings schon.

Wintersportler ziehen gerade lange Gesichter, nicht einmal in den Weihnachtsferien konnte man in den meisten Mittelgebirgen seine Skier herausholen. Statt Schwünge auf den Pisten zu ziehen, war Wandern in Herbstklamotten angesagt.

Wer den Winter und die Kälte jedoch nicht so mag, der konnte sich mit dem Winterwetter bisher ganz gut anfreunden. Eigentlich haben wir seit Wochen eine ähnliche Wetterlage: Westlich von Deutschland liegt ein Tiefdruckgebiet, südöstlich von uns ein Hoch. Da sich auf der Nordhalbkugel Hochdruckgebiete im Uhrzeigersinn und Tiefs gegen den Uhrzeigersinn drehen, kommt es zu südlichen oder südwestlichen Strömungen und damit gelangt meist recht milde Luft zu uns. Auch letzte Woche wurden in NRW 14 Grad und am Rande des Harzes sogar frühlingshafte 15 Grad erreicht. Je nachdem, ob wir näher am Hoch liegen, was zu teils sternenklaren Nächten führt und nachts etwas Winterfeeling in Form von Frost bringt, oder wir uns mehr in Tiefnähe aufhalten und dadurch feuchte, aber wolkenreiche und nicht wirklich kalte Luft zu uns gelangt, dümpeln wir zwischen nasskaltem Schmuddelwetter und halbkaltem Winterwetter mit ein paar Sonnenstrahlen hin und her.

Der Winter braucht eine andere Wetterlage

Aber so richtig Winter gab es in vielen Regionen Deutschlands bisher noch nicht. Dafür bräuchten wir eine ganz andere Wetterlage. Zwei Varianten stehen zur Auswahl: Entweder müsste sich ein Hoch über England einnisten und ein Tief über Polen – dann hätten wir Nordwind, der aus Skandinavien Winterwetter bringen würde. Oder die sogenannte "Russlandpeitsche": Das heißt, ein Hochdruckgebiet befindet sich über Dänemark und ein Tiefausläufer über den Alpen. Dann peitscht uns aus Sibirien eisig kalter Wind um die Ohren – solch eine Konstellation ließ uns in einigen Wintern schon über mehrere Tage hinweg ordentlich bibbern.

Aber im Moment sieht es weder nach der einen noch der anderen Wetterlage aus. Auch die nächsten zehn Tage scheinen sich (so weit man das schon sagen kann) auf Westwind und recht mildes Schmuddelwetter einzuschießen. In den folgenden Tagen gibt ein Tiefdruckgebiet dem nächsten die Klinke in die Hand, bringt aber auch relativ gemäßigte und für die Jahreszeit zu hohe Temperaturen. Die T-Shirts müssen Sie aber noch nicht aus dem Schrank holen. Den dicken Wintermantel brauchen Sie jedoch auch erst einmal nicht. Es wird mal zweistellige Tageshöchstwerte geben und nachts hier und da leichten Frost. Eine große Sonnenausbeute steht uns durch den tiefen Luftdruck, der da aus Westen daher weht, auch nicht bevor.

Im Januar bleibt es voraussichtlich mild

Auch wenn erst der 7. Januar ist und Mittelfristprognosen mit Vorsicht zu genießen sind, erwarten so einige Wettermodelle bis Ende des Monats keine große Umstellung zu eisigem, schneereichem Winterzauber. Somit wird, wie schon so viele Monate zuvor, auch der Januar 2020 als zu milder Monat im Vergleich zum langjährigen Mittel, das heißt zur Statistik 1981–2010, in die Klimabücher eingehen. Im Jahr 2019 war lediglich der Mai etwas zu kalt. Auch 2018 gab es nur zwei kühlere Monate im Vergleich zu den letzten 30 Jahren gemittelt. Ein Wetterereignis ist ja noch kein Klimawandel, aber eine Häufung, wie sie nun schon seit Jahren zu sehen ist, kann man mit der Klimakrise in Verbindung bringen.

Liebe Winterfreunde, halten Sie durch – noch ist die "kalte Jahreszeit" nicht vorbei. Hoffen Sie auf den Februar oder sogar März, dass der Schlitten auch in tieferen Lagen mal zum Einsatz kommen kann – ausgeschlossen ist das nicht. Und trösten Sie sich, dass Autofahren ohne Eis und Schnee sicherer und schneller geht. Wer eine ordentliche Portion Winter haben möchte, muss in die Alpen, dort gibt es von der weißen Pracht in dieser Saison eindeutig genug.

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