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Unwetter in Deutschland: Garmisch-Partenkirchen ruft Notstand aus


Nach Unwetter: Katastrophenfall in Garmisch-Partenkirchen

Von dpa
Aktualisiert am 15.06.2020Lesedauer: 4 Min.
Wanderer nach Murenabgang mit Hubschraubern ins Tal gebrachtVergrößern des BildesGrainau in Bayern: Rund 60 Wanderer mussten am Sonntag mit dem Hubschrauber zurück ins Tal geholt werden. (Quelle: Jörg Jowy/Bayerisches Rotes Kreuz/dpa-tmn-bilder)
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Sturmböen und Starkregen haben in einigen Regionen Deutschlands für Probleme gesorgt. Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen hat sogar den Notstand ausgerufen. Zahlreiche Wanderer saßen fest.

Vollgelaufene Keller, über die Ufer getretene Gewässer und zahlreiche Blitzeinschläge, von denen einer für einen Mann tödlich endete: Unwetterartige Regenfälle und Gewitter haben in der Nacht zum Sonntag in vielen Regionen Deutschlands für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt.

Im bayerischen Landkreis Garmisch-Patenkirchen musste ein Gemeinde-Ortsteil evakuiert werden. Mehrere Wanderer saßen während des Unwetters in einer Hütte fest. Landrat Anton Speer rief am Sonntag den Katastrophenfall aus.

Garmisch-Patenkirchen ruft Katastrophenfall aus

Die Wanderer saßen laut einer Mitteilung auf der Höllentalangerhütte fest und konnten wegen beschädigter Brücken nicht zu Fuß ins Tal zurück. Sie wurden am Sonntag mit Hubschraubern ausgeflogen. Verletzte gab es laut einem Sprecher der Bergwacht aber nicht. Die Wanderer hätten auf der Hütte übernachtet.

In der Nacht waren bereits gut 200 Bewohner der Gemeinde Grainau vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Dort war nach den starken Regenfällen ein Bach über die Ufer getreten. Betroffen waren nach Angaben der Polizei Dutzende Bewohner.

44-Jähriger im Saalekreis von Blitz erschlagen

Im nördlichen Saalekreis war ein 44-Jähriger am Samstagabend durch einen Blitzschlag getötet worden. Wie die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet, habe der Mann an den Mast einer Hochspannungsleitung uriniert, als der Blitz einschlug. Für ihn sei jede Hilfe zu spät gekommen.

100 Einsätze in Nürnberg

Die Feuerwehr in Nürnberg berichtete von rund 100 Einsätzen wegen der Unwetter. Überwiegend waren Keller in der mittelfränkischen Stadt vollgelaufen. Mit einem vollgelaufenen Keller hatte auch die Feuerwehr in Westerstede in Niedersachsen zu kämpfen. Hier schlugen die Kohlenmonoxid-Warngeräte der Feuerwehrleute Alarm. Ein Großaufgebot evakuierte das betroffene Gebäude, ehe nach einer entnommenen Wasserprobe Entwarnung gegeben werden konnte.

In Berlin zählte die Feuerwehr wetterbedingt etwa 40 Einsätze seit Samstagabend. Unter anderem rückten die Feuerwehrleute nach einem Blitzeinschlag zu einem Dachstuhlbrand aus. Ansonsten verzeichneten die Retter überwiegend Wasserschäden oder Einsätze wegen loser Bauteile an Gebäude.

Oberleitungsstörung auf Bahnstrecke

Auf den Fahrplan der Deutschen Bahn hatte die Wetterlage dagegen – Stand früher Sonntagmorgen – weniger Auswirkungen. Es lägen keine größeren Störungen vor, hieß es von der Bahn. Lediglich auf der Strecke Köln-Bonn gebe es eine Oberleitungsstörung. Diese sei aber nicht wetterbedingt. "Fernverkehrszüge zwischen Köln und Bonn werden umgeleitet. Teilweise fällt der Halt Köln Hbf aus", twitterte die Bahn.

In Helmsdorf im Südharz, nordwestlich von Halle/Saale, wurde eine Landstraße nach einem Erdrutsch überflutet und blieb zunächst für den Verkehr gesperrt. Außerdem stürzten in Sachsen-Anhalt vereinzelt Bäume durch Unwetter um – ähnlich wie in Thüringen. Hier berichtete die Polizei unter anderem von abgedeckten Dächern und vollgelaufenen Kellern.

Trotz Unwetter-Warnungen des Deutschen Wetterdienstes sind im Südwesten keine größeren Schäden oder Unfälle verzeichnet worden. "Wir hatten keinen einzigen wetterbedingten Einsatz", sagte ein Polizeisprecher aus Freiburg am Sonntagmorgen. Lediglich im Markgräflerland habe Starkregen ein paar Keller überflutet, die die Feuerwehr auspumpte, so der Sprecher. Das Polizeipräsidium in Reutlingen konnte ebenfalls keinen Einsatz wegen des Unwetters verzeichnen. "An uns sind die Gewitter spurlos vorbeigezogen", sagte ein Polizeisprecher aus Pforzheim.

Bereits am Samstag hatten Gewitter, Hagel und Starkregen viele Regionen in Deutschland im Griff. Besonders traf es zunächst den Nordosten. Etwa in Wismar und Umgebung hatten die Feuerwehrleute am Nachmittag rund 65 Einsätze, wie ein Sprecher der Regionalleitstelle sagte. Mehr als 40 Liter Regen fielen dort pro Quadratmeter.

Wasserschaden in Notruf-Leitstelle

In Brandenburg verursachten die Gewitter ausgerechnet in der regionalen Leitstelle für Notrufe in Eberswalde einen Wasserschaden. Dort lief nach Angaben des Landkreises Wasser in das Gebäude der Leitstelle für den Brand- und Katastrophenschutz sowie den Rettungsdienst der Landkreise Barnim, Oberhavel und Uckermark.

Heftige Gewitter haben sich am Samstag auch in den Nachbarländern entladen. In der Schweiz zogen die Gewitter laut Nachrichtenagentur Keystone-SDA zunächst über das Gebiet des Genfersees und brachten ergiebige Niederschläge in die Westschweiz. Lokal fielen knapp 30 Millimeter Regen pro Quadratmeter vom Himmel.

Erneute Gewitter-Warnung für Sonntag

Für Sonntag sagte der Deutsche Wetterdienst (DWD) von Franken und Sachsen über die Mitte bis nach Niedersachsen erneut heftige Schauer und kräftige Gewitter mit erhöhter Unwetterpotenzial voraus. Weiter nordöstlich bleibt es länger sonnig und trocken. Weiter südwestlich von Südbayern und Baden-Württemberg bis zum Rheinland gibt es bei wechselnder bis starker Bewölkung regional Regen mit nur einzelnen Gewittern. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 21 bis 25 Grad, im Osten bis 28 Grad, im Süden sowie an der See kaum bei 20 Grad.

In der Nacht zum Montag ist etwa vom Erzgebirge über die Mitte bis nach Niedersachsen und Westfalen weiter teils gewittriger Regen möglich. Die Temperaturen gehen auf 16 bis 9 Grad zurück. Am Montag bleibt es vor allem in der Südwesthälfte wolkig mit einzelnen Schauern und kräftigen Gewittern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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