Katastrophe in Osaka Viele Opfer bei Hausbrand in Japan befürchtet
Es ist eine der schlimmsten Katastrophen in Japan seit Jahrzehnten: In Osaka sind mehrere Menschen bei einem Feuer gestorben. Offenbar wurde der Brand absichtlich gelegt.
Brandkatastrophe in der japanischen Millionenstadt Osaka: Bei einem Feuer in einem Hochhaus der Metropole sind zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Medienberichten zufolge ermittelt die Polizei auch wegen möglicher Brandstiftung. 28 Menschen wurden Opfer des Feuers, bei 27 Personen davon sei "Herz- und Atemstillstand" diagnostiziert worden, berichtete der japanische Fernsehsender NHK am Freitag. Das ist eine in Japan übliche Formulierung, bevor der Tod von Menschen durch einen Arzt bestätigt wird.
Die Ermittler gehen Informationen nach, wonach ein Mann in seinen 50ern oder 60ern am Unglücksort eine Flüssigkeit aus einer Papiertüte verschüttet habe, wie örtliche Medien berichteten. Anschließend sei das Feuer ausgebrochen – offenbar in einer psychiatrischen Klinik.
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Verheerendster Brand seit 2019
Es ist das verheerendste Feuer in Japan seit einem Brandanschlag 2019 auf ein berühmtes Anime-Filmstudio in der alten Kaiserstadt Kyoto mit 36 Toten. Der Brand in Osaka war am Vormittag (Ortszeit) in einem achtstöckigen Gebäude auf der vierten Etage ausgebrochen, wo sich eine Klinik befindet, die unter anderem psychiatrische Behandlungen anbietet. "Als ich (von meinem nahegelegenen Büro) nach draußen schaute, sah ich im Fenster im vierten Stock des Gebäudes eine orangefarbene Flamme", schilderte ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Kyodo. Eine Frau habe Hilfe suchend aus einem Fenster im sechsten Stock gewunken.
Eine andere Augenzeugin schilderte dem Fernsehsender NHK, es habe viel dunklen Qualm gegeben und außerdem sehr stark gestunken. Dutzende Feuerwehr- und Krankenwagen rückten zu einem Großeinsatz an. Das Feuer habe sich auf einer Fläche von rund 20 Quadratmetern ausgebreitet, hieß es in den Berichten weiter. Der Brand sei nach rund 30 Minuten so gut wie gelöscht gewesen, hieß es. In dem Gebäude an einer belebten Straße seien außer der Klinik auch ein Textilgeschäft, ein Schönheitssalon und eine Sprachschule untergebracht. Das Unglücksgebäude liegt nahe einem Bahnhof in einem Viertel von Osaka, wo sich mehrere Bars und Nachtclubs befinden.
Bei einer Brandkatastrophe im berühmten Tokioter Rotlichtviertel Kabukicho vor 20 Jahren waren 44 Menschen ums Leben gekommen. Das damalige Inferno in einer Spielautomatenhalle und einem zu dem Zeitpunkt stark besuchten Hostessenclub in Japans Hauptstadt war eine der schlimmsten Brandkatastrophen in der Nachkriegsgeschichte des Landes. Die Menschen in dem vierstöckigen Unglücksgebäude in Tokio waren damals Opfer eklatanter Sicherheitsmängel geworden.
- Nachrichtenagenturen dpa