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Wundersame Rettung nach Erdbeben: Das Baby aus den Trümmern von Dschandairis


Wundersame Rettung
Das Baby aus den Trümmern von Dschandairis

Von afp, t-online
Aktualisiert am 11.02.2023Lesedauer: 3 Min.
APTOPIX Syria Turkey Earthquake Newborn RescueVergrößern des BildesDas gerettete Baby in Syrien: Das neugeborene Mädchen ist die einzige Überlebende ihrer Familie. (Quelle: Ghaith Alsayed/AP/dpa/dpa)
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Schrecklicher Start ins Leben und zugleich ein Wunder: Im Erdbebengebiet in Syrien ist ein neugeborenes Mädchen aus dem Schutt gerettet worden. Ihre Geschichte geht nun um die Welt.

Staubbedeckt und mit der Nabelschnur noch mit seiner Mutter verbunden: Im Erdbebengebiet im Nordwesten Syriens ist aus den Trümmern eines Hauses ein Baby gerettet worden. Das neugeborene Mädchen ist die einzige Überlebende ihrer Familie. Auch sein Vater, seine drei Schwestern, sein Bruder und seine Tante konnten nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden. Bei ihrer Rettung war die Kleine noch an der Nabelschnur toten Mutter verbunden.

Das vierstöckige Wohnhaus der Familie im Ort Dschandairis in der Region Afrin stürzte wegen des heftigen Erdbebens am Montag ein. Angehörige suchten daraufhin nach der verschütteten Familie. "Dann haben wir ein Geräusch gehört und wir gruben", erzählte einer von ihnen, Chalil Sawadi, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. "Wir haben Trümmer weggeräumt und diese Kleine gefunden, gelobt sei Gott."

Das Neugeborene war noch durch die Nabelschnur mit seiner Mutter verbunden, die es nun niemals kennenlernen wird. "Wir haben die Nabelschnur durchtrennt und mein Cousin hat das Baby ins Krankenhaus gebracht", schildert Sawadi die wunderbare Rettung.

Video zeigt, wie das Baby gerettet wird

In den sozialen Netzwerken verbreitete sich ein Video, in dem ein Mann inmitten von Trümmern ein nacktes, mit Staub bedecktes Baby in die Höhe hält, an dessen Bauch noch der Rest seiner Nabelschnur hängt. Angesichts von Temperaturen um den Gefrierpunkt bringt jemand eine Decke, um das Neugeborene darin einzuwickeln.

Video | Kinder in Trümmern zur Welt gekommen
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Quelle: t-online

Das Baby wurde in ein Krankenhaus in der nahegelegenen Stadt Afrin gebracht. Dort kam die Kleine in einen Inkubator und erhielt Infusionen mit Vitaminen. "Sie wurde mit vor Kälte starren Gliedern eingeliefert, ihr Blutdruck war gefallen", sagt ihr Arzt Hani Maaruf AFP. "Wir haben erste Hilfe geleistet und ihr Infusionen gegeben, weil sie lange keine Milch bekommen hatte."

Das Baby hat zwar Prellungen erlitten, aber der Zustand des 3.175 Gramm schweren Neugeborenen sei stabil, sagt der Arzt. Nach seiner Einschätzung ist das Baby etwa sieben Stunden nach dem Erdbeben zur Welt gekommen.

Die Bergung der übrigen Familienmitglieder dauerte Stunden. Ihre Leichen wurden vor einem Nachbarhaus aneinandergereiht und mit Tüchern in unterschiedlichen Farben abgedeckt. Sawadi zählt die Namen der Verstorbenen auf und berichtet vom ohnehin schweren Schicksal der Familie, die aus ihrer Heimatregion fliehen musste.

Sie hatten wegen des Bürgerkriegs die instabile Region Deir Essor weiter im Osten in der Hoffnung verlassen, in Dschandairis, einem von türkischer Armee und pro-türkischen Rebellen kontrollierten Ort, in Sicherheit zu sein. Für viele Menschen wurde Dschandairis nun aber zur Todesfalle. Etwa 50 Gebäude stürzten dort ein.

Verzweifelte Menschen in Syrien

Das Erdbeben der Stärke 7,8 hatte das türkisch-syrische Grenzgebiet am frühen Montagmorgen getroffen. In den beiden Ländern wurden bereits tausende Todesopfer geborgen.

Die Lage der Überlebenden in Syrien ist verzweifelt. Das Land ist ohnehin schon durch den 2011 begonnenen Bürgerkrieg gezeichnet und in Gebiete, die von der Regierung in Damaskus kontrolliert werden, und in von Rebellen beherrschte Territorien gespalten. Internationale Hilfe für die Erdbebenopfer auf der syrischen Seite der Grenze läuft daher sehr zögerlich an.

Die an den Bergungsarbeiten beteiligten Weißhelme mahnten am Dienstag dringende humanitäre Hilfe aus dem Ausland an. "Die Zeit drängt", erklärte die Nichtregierungsorganisation. "Hunderte Menschen sind immer noch unter den Trümmern verschüttet."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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