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"Fremantle Highway": Kommt der Frachter ausgebrannt nach Deutschland?


Suche nach dem sicheren Hafen
Kommt die "Fremantle Highway" nach Deutschland?

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 01.08.2023Lesedauer: 3 Min.
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Brennender Frachter: Das Schiff wird zur Wattenmeerinsel Schiermonnikoog geschleppt. (Quelle: reuters)
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Noch brennen die Autos auf der "Fremantle Highway". Ist das Feuer erloschen, muss der Frachter in einem Hafen leergepumpt und abgewrackt werden. Aber wo?

An der niederländischen Küste beim Wattenmeer wird aufgeatmet. Inselbewohner, Bergungsexperten und Behörden sind erleichtert. Der brennende Frachter mit 1,6 Millionen Liter Schweröl an Bord ist an einem weniger gefährlichen Ankerplatz angekommen. Er liegt nun etwa 16 Kilometer nördlich der Wattenmeerinseln Schiermonnikoog und Ameland. Der Transport hatte am Sonntagabend weiter im Westen vor der Insel Terschelling begonnen.

Doch nun stellt sich die Frage, wie es weitergeht mit der etwa 200 Meter langen "Fremantle Highway" und den rund 3.800 Autos an Bord. Ist das Schiff stabilisiert, muss es in einen Hafen transportiert werden. Dieser muss allerdings über die Ausstattung verfügen, um den Frachter zu entladen, abzuwracken und das Schweröl abzupumpen. Dafür käme auch ein Hafen in Deutschland infrage – laut niederländischer Wasserbehörde Rijkswaterstaat wurde aber noch keine Entscheidung getroffen.

Riskante Fahrt zu neuem Ankerplatz geglückt

Doch noch brennt das Schiff. "Das Feuer ist deutlich schwächer geworden, und auch die Temperatur hat abgenommen", sagte der Direktor der Wasserbehörde, Joost de Ruig, dem Radiosender NOS. Der Frachter sei stabil und intakt. Das ist eine gute Nachricht – die 15 Stunden lange Fahrt zum neuen Ankerplatz galt als riskant. Auch für die Inseln und die Naturgebiete im Wattenmeer gab es keine Schäden.

Der neue Ankerplatz liegt weit entfernt vom Schiffsverkehr und ist windgeschützter. Dort wird das Schiff zusätzlich stabilisiert von zwei Schleppern. Auch bleibt das Spezialschiff, das Öl räumen kann, weiter ganz in der Nähe. Doch die Gefahr ist nicht gebannt, dass doch noch die Stahlwände aufreißen und Öl heraus sickert.

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Aktuell heißt es also wieder: Abwarten. Ideal sei das nicht, sagte Direktor Ruig. Und schon gar nicht in der Nähe des Weltnaturerbes Wattenmeer. "Aber unter diesen Umständen ist es der beste Ort", sagte er. "Hier bleibt das Schiff, bis das Feuer erloschen ist. Erst dann kann es sicher weiter geschleppt werden." Im Notfall könnte das Abpumpen bereits auf See am heutigen Ankerplatz geschehen, um Gefahren bei einem Weitertransport zu reduzieren.

Viele Besatzungsmitglieder aus Krankenhaus entlassen

Das Drama um die "Fremantle Highway" hatte vor fast einer Woche begonnen, als das Feuer in der Nacht zum Mittwoch auf den Autodecks ausgebrochen war. Bei der Evakuierung war ein Mann aus Indien gestorben, die übrigen 22 Besatzungsmitglieder wurden verletzt. Die meisten von ihnen seien nun aus dem Krankenhaus entlassen worden, teilte die japanische Reederei mit.

Das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff war auf dem Weg von Bremerhaven. Die Ursache des Feuers ist noch nicht bekannt. Man vermutet jedoch, dass der Brandherd eine Batterie eines E-Autos war. Das Schiff hatte etwa 500 elektrische Autos geladen und damit weit mehr als die 25, die zuerst gemeldet worden waren. Akkus von E-Autos seien viel schwieriger zu löschen, sagen Brand-Experten. Die Kosten des gesamten Einsatzes muss der japanische Eigentümer bezahlen.

Inzwischen fordern Umweltschutzorganisationen auch in Deutschland strengere Regeln für den Transport von E-Autos. "Es ist längst überfällig, solche Transporte als Gefahrguttransporte zu deklarieren und nicht länger nah entlang der Küste fahren zu lassen", sagte Nadja Ziebarth, Leiterin des Meeresschutzbüros beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Auch die niederländischen Wattenmeerinseln drängen darauf, den Schiffsgüterverkehr von und nach Deutschland weiter nach Norden zu verlegen, weiter entfernt von den Inseln und dem Wattenmeer.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • rijkswaterstaat.nl: "Laatste nieuws vrachtschip Fremantle Highway Noordzee" (Niederländisch)
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