Angriff bei CSD Münster: Tatverdächtiger in U-Haft

Weil die Gefahr der Wiederholung bestehe, sitzt der 20-jährige Tatverdächtige von Münster nun in Haft. Er hatte einen 25-Jährigen auf dem CSD tödlich angegriffen.

Nach der tödlichen Attacke auf einen 25-jährigen CSD-Teilnehmer in Münster gibt es weitere Details über den Tatverdächtigen. Der 20-Jährige ist laut Oberstaatsanwalt Dirk Ollech in der Vergangenheit bereits "strafrechtlich in Erscheinung getreten". Weil der zuständige Haftrichter unter anderem auch die Gefahr der Wiederholung gesehen habe, sitzt der 20-Jährige nun in Untersuchungshaft.

Die "Bild" hatte berichtet, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um einen russischen Staatsbürger handeln soll, der in seiner Jugend erfolgreich geboxt habe. Er soll demnach einen Hauptschulabschluss haben und als Lagerarbeiter arbeiten. Dem Bericht zufolge soll sein Asylantrag in Deutschland abgelehnt, sein Aufenthaltstitel jedoch aufgrund eines Abschiebeverbots verlängert worden sein. Oberstaatsanwalt Ollech wollte sich auf t-online-Anfrage zu persönlichen Informationen über den Tatverdächtigen nicht äußern.

Menschen trauerten in Münster um das Opfer

Der 20-Jährige war erst einige Tage nach der Tat gefasst worden. Er soll beim Christopher Street Day mehrere Frauen homophob beschimpft und bedroht haben. Als der 25-Jährige ihn bat, die Beleidigungen zu unterlassen, schlug der Mann unvermittelt mindestens einmal mit der Faust zu. Der 25-Jährige prallte mit dem Kopf auf dem Asphalt auf und starb nach künstlichem Koma am Freitag im Krankenhaus. Seine Leiche sollte am Montag obduziert werden.

Am historischen Rathaus in der Innenstadt von Münster trauerten viele Menschen um das junge Opfer. Sie legten Blumen nieder, Kerzen brannten. "In Gedenken an Malte C. – dein Mut wird für immer unvergessen sein" oder "Gerechtigkeit für Malte" war auf kleinen Tafeln zu sehen.