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Österreich | Falscher Kevin: Deutscher kommt nach 59 Tagen U-Haft frei


Nach Raub auf Friedhöfen
Knast-Albtraum für Deutschen – falscher Kevin eingesperrt

Von t-online, wan

Aktualisiert am 14.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Stacheldrahtzaun umzäunt das Gelände einer Justizvollzugsanstalt (Symbolbild): Ein Deutscher saß 59 Tage zu Unrecht in österreichischer U-Haft.Vergrößern des BildesEin Stacheldrahtzaun umzäunt das Gelände einer Justizvollzugsanstalt (Symbolbild): Ein Deutscher saß 59 Tage zu Unrecht in österreichischer U-Haft. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Weil er den gleichen Namen wie ein Friedhofsräuber hatte, saß ein Deutscher im Gefängnis. Jetzt wurde der Irrtum aufgeklärt.

Ein 30-jähriger Deutscher ist in Österreich offenbar zu Unrecht in Untersuchungshaft gewesen. Eine Verwechslung soll ihn 59 Tage hinter Gitter gebracht haben, melden österreichische Medien. Sein Vorname spielte dabei eine Rolle.

Kevin L., der mittlerweile in Ungarn lebt, wurde vorgeworfen, im Oktober 2022 mit einer Diebesbande vier Friedhöfe heimgesucht zu haben. Gestohlen wurden Kreuze, Statuen und Vasen in Oberwart, Pinkafeld, Pinggau und Rohrbach/Lafnitz. Gesamtwert: etwa 50.000 Euro. Bei den Ermittlungen stieß die Polizei auf Handydaten, die sie Kevin L. zuordnete.

Das Telefon sei zur Tatzeit an den jeweiligen Orten gewesen. Der Deutsche aber will die SIM-Karte ausgeborgt und bereits Anfang 2020 an den Eigentümer zurückgegeben haben. Das war aber nicht der einzige Grund für seine spätere Inhaftierung: Einer der mutmaßlichen Grabräuber sagte aus, er kenne einen Kevin aus der Stadt Szombathely, der sei 1,75 Meter groß, und 65 Kilogramm schwer. Allerdings ist Kevin L. den Berichten nach doppelt so schwer und die Stadt, in der er lebte, 120 Kilometer von der angegebenen entfernt. Offenbar hatte man bei der Vernehmung kein Foto vorgelegt.

Einschulung der Tochter vepasst

Am Mittwoch kam es dann zur Verhandlung, doch der mutmaßliche Räuber ruderte bei seiner Aussage zurück. Er habe L. wegen des Vornamens mit einem Kompagnon gleichen Namens verwechselt. Er habe die SIM-Karte außerdem von jemandem gekauft. "Es tut mir leid", sagte er vor Gericht.

Die Anklage gegen Kevin L. wurde umgehend fallengelassen, er kam auf freien Fuß und konnte das Justizzentrum in Eisenstadt verlassen. Er hatte nur 40 Euro in der Tasche, berichtet die "Kronen"-Zeitung.

Zwar kann er eine Haftentschädigung erwarten – bis zu 100 Euro pro Tag – doch das bringe ihm die zwei Monate in Haft nicht zurück. "Ich habe den dritten Geburtstag meiner Tochter verpasst und ihre Einschulung in den Kindergarten. (..) Ich bin froh, dass der Albtraum ein Ende hat", sagte er der Zeitung.

Verwendete Quellen
  • krone.at: "30-Jähriger saß zwei Monate unschuldig in U-Haft"
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