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USA: Frau sperrt Stiefsohn 20 Jahre ein


Handdesinfektionsmittel rettete ihn
Frau sperrt Stiefsohn 20 Jahre ein – dann legt er Feuer

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 14.03.2025Lesedauer: 2 Min.
Die Frau bei ihrer Festnahme: Sie soll ihren Stiefsohn über Jahre eingesperrt und misshandelt haben.Vergrößern des Bildes
Die Frau bei ihrer Festnahme: Sie soll ihren Stiefsohn über Jahre eingesperrt und misshandelt haben. (Quelle: Polizei)
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In den USA hat die Polizei eine Frau festgenommen. Sie soll ihren Stiefsohn eingesperrt haben, seit er ein kleiner Junge war.

Erst erschien es nur ein relativ normaler Feuerwehreinsatz zu sein, reine Routine: In der 115.000-Einwohner-Stadt Waterbury im US-Bundesstaat Connecticut brannte es in einem Haus. Die Feuerwehr brachte zuerst eine 56 Jahre alte Frau sicher aus dem Gebäude, dann konnten die Retter auch noch einen 32 Jahre alten Mann befreien, ihren Stiefsohn.

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Er hatte Rauchgas eingeatmet und musste behandelt werden. Während sich Mediziner um ihn kümmerten, legte er plötzlich ein Geständnis ab, das die Polizei aufhorchen ließ: "Ich wollte meine Freiheit", sagte er. Daher habe er das Feuer absichtlich gelegt.

Als Kind holte er Essen aus dem Müll – und wurde eingesperrt

Das war am 17. Februar. Inzwischen hat die Polizei eigener Auskunft zufolge intensive Ermittlungsarbeit geleistet. Das Ergebnis teilten die Beamten nun mit: Sie sind überzeugt, dass der 32-Jährige mehr als 20 Jahre lang von der 56-Jährigen eingesperrt worden war. Am Mittwoch nahm die Polizei die Frau fest.

Die Vorwürfe gegen die Frau sind erschütternd: Sie habe ihren Stiefsohn als Kind hungern lassen. Als er andere Leute um Essen angebettelt und teilweise Lebensmittel aus dem Müll gefischt habe, habe sie ihn in seinem Zimmer eingesperrt.

Zähne verfault, völlig abgemagert

Die Tür soll mit Sperrholz gesichert gewesen sein, der Raum war den Angaben zufolge bloß 6,7 Quadratmeter groß. Über Jahre soll der Stiefsohn jeden Tag bloß zwei Sandwiches mit Eier-, Thunfischsalat oder Erdnussbutter sowie zwei kleine Flaschen Wasser bekommen haben. Am Ende wog er kaum mehr als 30 Kilogramm. Die Polizei spricht von Missbrauch und schwerer Vernachlässigung. Dem Stiefsohn sei während all der Jahre jegliche medizinische und zahnmedizinische Behandlung verwehrt worden. Seine Zähne seien alle verfault gewesen, berichtete CNN.

Vieles in dem Fall ist noch unklar. Zum Beispiel: Warum half der Vater des Jungen, der im Januar 2024 gestorben sein soll, seinem Sohn nicht? Vor allem aber müssen sich die Behörden nun der drängenden Frage stellen: Wie kann es sein, dass es 20 Jahre lang niemandem auffiel, dass der Junge nicht mehr nach draußen kam?

Stiefmutter bestreitet alles

Sicher scheint indes, wie es dem 32-Jährigen schließlich gelang, seinem Gefängnis zu entkommen. Mit Druckerpapier, Handdesinfektionsmittel als Brennstoff und einem Feuerzeug legte er den Brand, der ihn auch das Leben hätte kosten können.

Der Polizeichef von Waterbury erklärte: "Das ist die schlimmste Behandlung eines Menschen, die ich je erlebt habe." Es falle ihm schwer, über die Geschehnisse zu sprechen – das Schicksal des 32-Jährigen lasse ihn schaudern.

Die Stiefmutter bestreitet unterdessen alle Vorwürfe. "Sie hat ihn in keiner Weise festgehalten", sagte ihr Anwalt. "Sie hat ihm Essen und Unterkunft gegeben. Sie ist von diesen Vorwürfen völlig überwältigt."

Verwendete Quellen

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