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Mexiko: Durch diesen Tunnel entkam Drogenbaron "El Chapo"


Bilder vom Tunnel aufgetaucht
So floh Mexikos mächtiger Drogenbaron

Von ap, dpa
Aktualisiert am 13.07.2015Lesedauer: 3 Min.
Durch diesen Tunnel floh "El Chapo".Vergrößern des BildesDurch diesen Tunnel floh "El Chapo". (Quelle: Reuters-bilder)
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Nach der Flucht des berüchtigten Drogenbarons Joaquín "El Chapo" Guzmán aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Mexiko sind nun Bilder des Fluchttunnels aufgetaucht. Guzmán sei von seiner Zelle in der Haftanstalt Altiplano aus durch einen 1500 Meter langen, aufwendig konstruierten Tunnel geflüchtet, bestätigte der nationale Sicherheitsbeauftragte.

Der unterirdische Gang hat demnach Stufen und eine eigene Belüftungsanlage. Die Polizisten hätten auch ein Motorrad entdeckt, mit dem Erde abtransportiert worden sei.

Die Wächter hätten bei einer Routinekontrolle der Zellen am Samstag bemerkt, dass Guzmán verschwunden sei, hieß es in der Stellungnahme. Überwachungskameras hätten zuletzt Bilder von Guzmán im Duschbereich der Haftanstalt aufgezeichnet.

Dort befindet sich auch der Eingang des Tunnels, wie die Behörden später entdeckten. Der Gang endet in einem noch nicht fertiggestellten Gebäude außerhalb der Gefängnismauern.

Guzmán ist es damit bereits zum zweiten Mal gelungen, den mexikanischen Behörden zu entkommen.

Nun läuft die Suche nachdem wohl berüchtigsten Kartellchef auf dem Planeten auf Hochtouren, Flüge vom Toluca-Flugplatz nahe der Haftanstalt wurden ausgesetzt.

Hatte Guzmán Hilfe?

Die Polizei verhört zudem mindestens 30 Mitarbeiter der Anstalt. Darunter seien auch der Gefängnisdirektor und dessen Stellvertreter, berichteten örtliche Medien.

Sowohl Beamte der Anstalt als auch Besucher stünden im Verdacht, den Ausbruch ermöglicht zu haben.

US-Behörden sind geschockt

Die Reaktionen in den USA reichten von Unglaube bis Empörung. "Es ist ein Schock, dass der gefährlichste Kartellchef der Welt entkommen ist", sagte der frühere Leiter der US-Antidrogenbehörde DEA, Peter Bensinger. Er forderte, dass in den USA gesuchte Straftäter wie Guzmán schnellstmöglich nach ihrer Festnahme in die Vereinigten Staaten ausgeliefert würden. "Er hätte in einem amerikanischen Gefängnis untergebracht werden sollen", so Bensinger.

Die offizielle Antwort aus Washington klang diplomatischer. US-Justizministerin Loretta Lynch teilte mit, ihr Land teile "Mexikos Besorgnis wegen des Ausbruchs". Man werde bei der Suche nach Guzmán helfen. Beobachter sagten jedoch, dass die US-Regierung hinter den Kulissen vermutlich deutlich frustrierter über den Vorfall sei. David Shirk vom Woodrow Wilson International Center for Scholars glaubt, dass nun das Misstrauen gegenüber der mexikanischen Regierung weiter steigen werde.

Trump: "Habe es euch gesagt"

Der Milliardär und republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump sah sich durch das erneute Entkommen von "El Chapo" in seiner umstrittenen Kritik an Mexiko bestätigt. Der Ausbruch sei eine Erinnerung an die Probleme, die er bei der Verkündung seiner Kandidatur auf das Präsidentenamt angesprochen habe, hieß es am Sonntag auf Trumps Twitter-Konto. Dabei hatte er viele mexikanische Einwanderer bezichtigt, Drogen und Kriminalität in die USA zu bringen. "Ich habe es euch gesagt!", schrieb Trump.

Guzmán, der Chef des mächtigen Sinaloa-Kartells war, wurde 13 Jahre lang gesucht, nachdem er 2001 aus einem anderen Hochsicherheitsgefängnis, dem Puente Grande im westmexikanischen Staat Jalisco, entkommen war. Seit seiner erneuten Festnahme im Februar 2014 saß er in der knapp 90 Kilometer vor Mexiko-Stadt gelegenen Haftanstalt, ehe er am Wochenende durch den Tunnel verschwand.

Präsident Enrique Peña Nieto sprach von einem Angriff auf den Staat. "Aber ich habe das Vertrauen in die Institutionen des mexikanischen Staates (...), dass sie die Stärke und Entschlossenheit haben, diesen Verbrecher wieder einzufangen", sagte er. Falls dies nicht schnell gelingt, könnte Guzmán wieder in seine alte Machtposition im organisierten Verbrechen zurückkehren.

"El Chapo" ist einer der meistgesuchten Verbrecher

Das Sinaloa-Kartell ist die einflussreichste Drogengang Mexikos, es soll die Hauptumschlagsplätze für Drogen an der Grenze zu den USA kontrollieren. Guzmán ist auch in den USA wegen Drogenhandels angeklagt. Bei der US-Rauschgiftbehörde steht er auf der Liste der meistgesuchten Verbrecher. 2014 wurde sein Alter mit 56 Jahren angegeben, es kursieren allerdings verschiedene Geburtsdaten.

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