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Erstochene 15-Jährige in Kandel: Täter ist Ex-Freund des Opfers


Vom Ex-Freund erstochen
Tod einer 15-Jährigen erschüttert Kandel

Von dpa, jmt, pdi

Aktualisiert am 29.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Zwei Handflächen mit der Aufschrift "Mia warum?" vor dem Drogeriemarkt in Kandel: Nach Aussage der Staatsanwaltschaft Landau und des Polizeipräsidiums Rheinpfalz hat ein 15-Jähriger ein gleichaltriges deutsches Mädchen erstochen.Vergrößern des BildesZwei Handflächen mit der Aufschrift "Mia warum?" vor dem Drogeriemarkt in Kandel: Nach Aussage der Staatsanwaltschaft Landau und des Polizeipräsidiums Rheinpfalz hat ein 15-Jähriger ein gleichaltriges deutsches Mädchen erstochen. (Quelle: dpa-bilder)
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Ein 15 Jahre altes Mädchen wird in einem Drogeriemarkt von einem gleichaltrigen Jugendlichen erstochen. Der Täter war offenbar ihr Ex-Freund, den die Eltern des Opfers schon vor Wochen angezeigt hatten.

Ein paar Blumen, ein paar Kerzen – viel mehr ist es nicht, was am Donnerstagmorgen vor dem Drogeriemarkt im rheinland-pfälzischen Kandel an das Verbrechen vom Vortag erinnert. Bände sprechen aber die Gesichter von Menschen, die nach eigener Aussage in der Nähe waren, als ein 15-jähriges Mädchen im Geschäft mit Messerstichen tödlich verletzt wurde. Dazu gehört die 31 Jahre alte Diana Jäger. "Ich habe Schreie gehört und den Streit", berichtet die mitgenommen wirkende Frau.

Haftbefehl wegen Totschlags erlassen

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft kam es am Mittwochnachmittag zunächst zu einem Wortgefecht. Der mutmaßliche Täter, ein junger Afghane, soll dann ein mitgebrachtes Küchenmesser mit etwa 20 Zentimeter langer Klinge gezogen und zugestochen haben. Er sitzt in Untersuchungshaft. Gegen den 15-Jährigen sei Haftbefehl wegen Totschlags ergangen, berichtete die Leitende Oberstaatsanwältin Angelika Möhlig am Donnerstag. Geprüft werde auch Mord als Vorwurf.

Nach Polizeiangaben ist er ein unbegleiteter minderjähriger Flüchtling, der im April vergangenen Jahres nach Deutschland einreiste. Wohnhaft sei er nicht im Ort, sagt der Verbandsgemeindebürgermeister.

Beleidigung, Nötigung, Bedrohung

Anfang Dezember habe sich die junge Frau von dem Jugendlichen getrennt, berichten Ermittler. Daraufhin habe er sie bedroht. Die Eltern der 15-Jährigen hatten den mutmaßlichen Täter bereits einige Zeit vor dem Verbrechen angezeigt, da er das Mädchen über soziale Netzwerke und telefonisch immer wieder bedrängt habe.

Die Anzeige sei wegen Beleidigung, Nötigung und Bedrohung erfolgt, sagte Polizeivizepräsident Eberhard Weber am Donnerstag. Nach der Anzeige sei der Jugendliche einer Vorladung der Polizei mehrfach nicht gefolgt. Daraufhin hätten Polizisten ihm am Vormittag des Tattags die Vorladung persönlich ausgehändigt. Er sei wegen einer mutmaßlichen Körperverletzung auf einem Schulhof bereits polizeibekannt gewesen.

"Wir sind am Anfang der Ermittlungen"

Das genaue Motiv des mutmaßlichen Täters ist den Ermittlern zufolge noch unklar. "Wir sind am Anfang der Ermittlungen", sagte Möhlig. Im Raum stehe eine Beziehungstat, dies müssten aber noch die weiteren Ermittlungen klären. Der Tatverdächtige habe sich bislang nicht geäußert. Vermutlich hätten sich die Jugendlichen zufällig in dem Drogeriemarkt getroffen.

Auch die Zeugin der Bluttat kann die Hintergründe des Streits zunächst nicht aufklären. Worum es gegangen sei, wisse sie nicht. Der junge Mann sei von Passanten festgehalten worden sei. "Der stand einfach nur da und hat nichts gesagt." Die Tatwaffe sei ein Brotmesser gewesen, erzählt die 31-Jährige.

Auch Menschen, die die Tat nicht miterlebt haben, zeigen sich betroffen. So etwa eine Frau, die am Morgen mit drei Kindern rosa Rosen vor der Filiale ablegt und eine Kerze entzündet. "Ich habe selbst drei Kinder", sagt die Frau und kann ihre Tränen kaum zurückhalten. "Mein Herz ist bei den Eltern. Das ist das Allerschlimmste, das passieren kann."

Quelle:
– dpa

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