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USA: "Gezielter Angriff" auf Nachrichtenredaktion in Annapolis – fünf Tote


Fünf Tote bei Washington
"Gezielter Angriff": Mann läuft in Redaktion Amok

Von dpa, aj, df, pdi

Aktualisiert am 29.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Eine Spezialeinheit der Polizei ist am Tatort in Annapolis, Maryland.Vergrößern des BildesEine Spezialeinheit der Polizei ist am Tatort in Annapolis, Maryland. (Quelle: reuters)
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Ein Mann stürmt in die Redaktionsräume einer Zeitung nahe Washington und schießt um sich. Fünf Menschen sterben. Der Mann wird festgenommen. Die Zeitung erhielt schon vor der Attacke Drohungen.

Nach einer tödlichen Schießerei in einem Zeitungshaus in Annapolis spricht die Polizei von einem "gezielten Angriff". Es habe zuvor Drohungen gegen die Zeitung gegeben. Fünf Menschen verloren ihr Leben.

Die Drohungen seien über soziale Medien ausgesprochen worden, sagte Polizeichef Bill Krampf. Details zu Inhalt und Urheber nannte er nicht. Der Angreifer war am Donnerstag um 14.40 Uhr Ortszeit in das Redaktionsgebäude eingedrungen und erschoss fünf Menschen. Drei weitere Menschen in der Redaktion der Zeitung "Capital Gazette" in Annapolis seien verletzt worden.

Bei dem Festgenommenen, der auch mit Rauchgranaten bewaffnet war, handelt es sich den Behörden zufolge um einen Mann Ende Dreißig aus dem Bundesstaat Maryland. Es werde geprüft, ob er für die Drohungen verantwortlich sei, die die Zeitung im Internet erhalten habe. Nähere Angaben machte die Polizei zunächst nicht.

Der mutmaßliche Täter war verärgert über die Zeitung

Über den Täter sagte ein Polizeisprecher: "Nach meinen Erkenntnissen war er verärgert über die Zeitung als Ganzes." Der Mann habe nicht einzelne Reporter gezielt als Opfer ausgesucht. Der Täter sei vorbereitet gewesen, hieß es.

Der Sender NBC hatte zuvor berichtet, der Tatverdächtige habe vor Jahren einen Rechtsstreit mit dem Blatt ausgetragen – und diesen verloren.

Ein Reporter der betroffenen Zeitungsredaktion schrieb auf Twitter: "Ein Einzelschütze hat in meinem Büro auf mehrere Menschen geschossen. Einige davon sind tot." Nach Schilderung von Augenzeugen haben sich Beschäftigte unter Schreibtischen versteckt, um sich vor den Schüssen zu schützen.

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"Es gibt nichts Beängstigenders als zu hören, wie mehrere Menschen erschossen werden, während man unter seinem Tisch hockt und hört, wie der Schütze neu lädt", schrieb Davis. Gegen die Zeitung habe es Drohungen im Internet gegeben, sagte der Interimschef der Polizei des Bezirks Anne Arundel, Bill Krampf.

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170 Menschen wurden in Sicherheit gebracht

Die "Capital Gazette" zählt zu den ältesten Tageszeitungen in den USA. Sie ist das Lokalblatt für die Region und gehört zur Gruppe der "Baltimore Sun". Die Zeitungsredaktion befindet sich in einem mehrstöckigen Bürogebäude in Annapolis, der Hauptstadt von Maryland, unweit der US-Hauptstadt Washington. 170 Menschen seien aus dem Gebäude, in dem sich mehrere Unternehmen befinden, in Sicherheit gebracht worden, sagte Krampf.

Am Donnerstag schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter wie bei den Vorfällen zuvor, seine "Gedanken und Gebete" seien bei den Opfern und ihren Familien. Er dankte zudem allen Helfern.

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Der Gouverneur des Bundesstaates Maryland, Larry Hogan, zeigte sich betroffen. "Ich war völlig bestürzt, als ich von dieser Tragödie in Annapolis erfuhr", schrieb er auf Twitter. Er forderte die Bevölkerung auf, allen Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.

"Neue Tragödie für den Journalismus"

Die Organisation Reporter ohne Grenzen zeigte sich "zutiefst schockiert" über den Vorfall. "Das ist eine neue Tragödie für den Journalismus, Opfer einer zunehmenden Gewalt gegen Journalisten auch in Demokratien", erklärte Generalsekretär Christophe Deloire.

Trotz des Angriffs will die Zeitung am Freitag (Ortszeit) erscheinen. Einige Journalisten arbeiteten nach der Tat mit ihren Laptops auf einem Parkdeck. Der Andruck wurde nach hinten verschoben. "Ich weiß nicht, wie viele Seiten es geben wird, aber wir arbeiten zu dritt", sagte der Reporter Chase Cook. Die 1727 in Annapolis gegründete "Capital Gazette" gehört zur größeren "Baltimore Sun"

Verwendete Quellen
  • dpa
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