Prozessurteil Hitzetod von Kind im Auto: Mutter und Freund verurteilt

Draußen waren es 30 Grad im Schatten, die Eltern wollten ihr Kind später nachholen – dann schliefen sie in der Wohnung ein. Nun sind sie wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden.
Nach dem Tod eines 20 Monate alten Jungen in einem überhitzten Auto sind seine Mutter und ihr Freund in Österreich zu mehrmonatigen Haftstrafen auf Bewährung verurteilt worden. Die heute 18 Jahre alte Mutter und ihr 21 Jahre alter Freund hatten den schlafenden Jungen nach einer längeren Autofahrt am Vormittag im Wagen gelassen und wollten ihn später nachholen. Sie schliefen jedoch selbst in der Wohnung ein. Erst gegen 21.30 Uhr wurden sie wieder wach – der Junge war im Auto bereits gestorben. Laut Anklage war das Auto von 12 bis 17 Uhr bei 30 Grad im Schatten der direkten Sonne ausgesetzt.
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Die beide Angeklagten erklärten vor dem Landesgericht Feldkirch, dass sie das Autofenster 20 Zentimeter weit geöffnet hätten und bedauerten ihr Verhalten. Der Richter erklärte, dass die Mutter und ihr Freund, der nicht der Vater des Kindes ist, nach der langen Fahrt in der Hitze damit hätten rechnen können, dass sie selbst in der kühlen Wohnung auf einem Bett schnell einschlafen. Daher wurden sie wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.
Die Mutter war noch minderjährig
Die Mutter erhielt vier, ihr Freund fünf Monate auf Bewährung. Beide müssen zudem eine Geldstrafe zahlen. Die Frau war zum Zeitpunkt des Vorfalls minderjährig, für sie galt das Jugendstrafrecht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
- dpa