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Soldat will Selbstjustiz verüben – SEK-Team stürmt Zug in NRW


Diffuse Ankündigung
Soldat will Selbstjustiz verüben – SEK-Team stürmt Zug in NRW

Von afp
21.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Bundeswehrsoldaten in einer Kaserne: Die Ankündigung zur Selbstjustiz löste in NRW einen Großeinsatz der Polizei aus.Vergrößern des BildesBundeswehrsoldaten in einer Kaserne: Die Ankündigung zur Selbstjustiz löste in NRW einen Großeinsatz der Polizei aus. (Quelle: Janine Schmitz/photothek.net/imago-images-bilder)
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Weil er seinen Dienst schwänzen wollte, hat ein Soldat in NRW eine Gewalttat angedroht. Die Polizei stürmte den Zug, in dem der Mann sitzen sollte, verhaftete aber zunächst den Falschen.

Die Ankündigung tödlicher Selbstjustiz durch einen Bundeswehrsoldaten hat in Nordrhein-Westfalen einen großangelegten Polizeieinsatz samt Zugriff von Spezialkräften in einem Zug ausgelöst. Letztlich erwies sich die Situation aber als harmlos, wie die Beamten in Detmold am Dienstag mitteilten. Der 21-Jährige habe seinen Dienst schwänzen und sich "vor Kameraden wichtig machen" wollen.

Die Informationslage sei zwischenzeitlich allerdings "sehr diffus" gewesen, ergänzte die Polizei. Demnach hatte der in seiner Kaserne in Augustdorf bereits vermisste Soldat seinen Kameraden über einen Messengerdienst mitgeteilt, er habe sich eine Schusswaffe besorgt und fahre zu einem Mann, um sich an diesem für den mehrere Jahre zurückliegenden Tod seines Kinds und seiner Exfreundin zu rächen.

Aufenthaltsort des Soldaten völlig unklar

Da die Aufenthaltsorte des jungen Soldaten und seines potenziell gefährdeten Opfers bei der Alarmierung am Montagabend zunächst völlig unklar waren, startete die Polizei sofort umfangreiche Ermittlungen. Dabei ergaben sich Hinweise darauf, dass sich der Gesuchte womöglich in einem Zug in Richtung Paderborn befinden könnte.

Zunächst noch unabhängig davon stoppte die Bundespolizei derweil einen aus Hagen kommenden Zug im Bahnhof von Lippstadt, weil sie ihrerseits Hinweise auf einen möglicherweise bewaffneten Mann an Bord bekam. Aufgrund der unklaren Lage übernahm ein Spezialeinsatzkommando der Polizei den Zugriff und nahm in dem mit 150 Reisenden besetzten Bahn tatsächlich einen Mann vorläufig fest, der dem gesuchten Soldaten äußerlich ähnelte.

Falscher Mann im Zug – Soldat am Bahnhof aufgegriffen

Bei der anschließenden Identitätsfeststellung stellte sich nach Angaben der Polizei aber heraus, dass es sich dabei nicht um den Gesuchten handelte. Dieser wurde wenig später von Zivilpolizisten am Bahnhof in Hagen festgenommen. Er hatte eine Schreckschusswaffe bei sich. Am Montag gestand er in einer Vernehmung, sich die Sache mit der angeblich geplanten Selbstjustiz nur ausgedacht zu haben.

Die im Raum stehenden Vorwürfe reichten nicht, den jungen Mann einem Haftrichter vorzuführen, ergänzten die Beamten. Er sei wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Auf ihn dürften allerdings "umfangreiche Regressforderungen" wegen des Einsatzes zukommen.

Verwendete Quellen
  • afp
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