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Razzia gegen Kriminelle: Bande kassierte Tausende Euro für Scheinehen


Razzia gegen Kriminelle
Bande kassierte Tausende Euro für Scheinehen

Von dpa
06.11.2018Lesedauer: 2 Min.
Einsatzfahrzeuge der Bundespolizei vor einem Haus in Berlin-Reinickendorf: Razzia wegen gewerbsmäßiger Einschleusung von Ausländern.Vergrößern des Bildes
Einsatzfahrzeuge der Bundespolizei vor einem Haus in Berlin-Reinickendorf: Razzia wegen gewerbsmäßiger Einschleusung von Ausländern. (Quelle: Paul Zinken/dpa-bilder)
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Eine Bande soll massenhaft Scheinehen arrangiert haben. Jetzt haben Ermittler in drei Bundesländern gegen sie zugeschlagen. Die Kriminellen fälschten Dokumente und kassierten ordentlich ab.

Bei einem Großeinsatz gegen eine mutmaßliche Schleuserbande haben Bundespolizisten in Berlin und Brandenburg vier Hauptverdächtige verhaftet. Die drei Männer und eine Frau sollen in etwa 200 bislang ermittelten Fällen Scheinehen arrangiert haben, wie ein Sprecher der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ihnen werde zur Last gelegt, die gewerbsmäßige Einschleusung von Ausländern organisiert zu haben. Bis zum Dienstagmittag wurden bei der am Morgen gestarteten Aktion 50 Objekte in drei Bundesländern durchsucht.

Rund 570 Beamte waren an dem Einsatz gegen die mutmaßliche deutsch-serbische Bande beteiligt. Laut Bundespolizei erfolgte der Großeinsatz im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin. Die meisten durchsuchten Wohnungen waren in Berlin, verteilt auf mehrere Stadtbezirke. In Brandenburg wurden eine, in Nordrhein-Westfalen zwei Privatwohnungen durchsucht.

Nach Angaben des Sprechers handelte es sich bei den Festgenommenen um zwei deutsche Männer im Alter von 51 und 63 Jahren, eine 51-jährige deutsche Frau und einen 40 Jahre alten Serben.

Preis für eine Scheinehe: bis zu 16.000 Euro

Die Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Banden- und gewerbsmäßigen Einschleusung von Ausländern laufen nach Angaben des Sprechers der Bundespolizei seit Oktober 2017. Die Staatsanwaltschaft hatte die Haftbefehle gegen vier Beschuldigte schon vor den Durchsuchungen erwirkt.

Durch die vorgetäuschten Eheschließungen hätte die Bande Menschen aus Pakistan, Nepal und Albanien einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland ermöglichen wollen. Bis zu 16.000 Euro sollen dafür jeweils gezahlt worden seien. "Das hat die Menschen teils auch in Abhängigkeiten gebracht", so der Sprecher.

Für die Scheinehen sollen die Beschuldigten fingierte Ehepartner vorwiegend aus dem süd- und osteuropäischen Raum vermittelt haben. Teilweise seien Heiratsurkunden aber auch komplett gefälscht worden, so der Vorwurf. Wie die Behörden auf die mutmaßliche Bande aufmerksam wurden, wollte der Sprecher aus "ermittlungstechnischen Gründen" nicht sagen. Es seien umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden, sagte er. "Wir sind gut fündig geworden bislang." Der Verdacht habe sich weiter verdichtet.

Schleuser im Visier der Polizei

Zuletzt waren Fahnder in Berlin im Mai mit einer großen Razzia in Berlin und Brandenburg gegen eine deutsch-vietnamesische Bande von mutmaßlichen Menschenschleusern vorgegangen. Rund 20 Wohnungen waren durchsucht worden, drei Hauptverdächtige waren verhaftet worden.


Wegen des gleichen Verdachts gab es auch im März ebenfalls gegen eine deutsch-vietnamesische Bande eine Razzia der Polizei in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hessen. Im September 2017 hatte die Berliner Polizei einen größeren Betrug mit Scheinehen zwischen Männern aus Nigeria und Frauen aus Portugal aufgedeckt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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