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Sozialprojekt in Rumänien: Wurden deutsche Teenager wie Sklaven behandelt?


Sozialprojekt in Rumänien
Wurden deutsche Teenager wie Sklaven behandelt?

Von afp
Aktualisiert am 27.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Die Region Maramures: Das dort beheimatete deutsche Sozialprojekt steht im Fokus der Staatsanwaltschaft.Vergrößern des BildesDie Region Maramures: Das dort beheimatete deutsche Sozialprojekt steht im Fokus der Staatsanwaltschaft. (Quelle: Walter Bibikow/imago-images-bilder)
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"Maramures" galt als Vorzeige-Sozialprojekt und wurde vom deutschen Staat finanziert. Straffällige Jugendliche sollten in Rumänien rehabilitiert werden. Nun ermittelt die Polizei gegen die deutschen Gründer.

Wegen der Misshandlung deutscher Kinder und Jugendlicher in einem Sozialprogramm in Rumänien ermitteln die rumänischen Behörden gegen acht Verdächtige, darunter ein deutsches Paar. Acht Häuser wurden am Dienstag im Rahmen der Ermittlungen in Rumänien durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft in Bukarest mitteilte. Es geht demnach um den Vorwurf, dass deutsche Kinder und Teenager im Alter zwischen 12 und 18 Jahren zu "übermäßiger körperlicher Arbeit" in zahlreichen Haushalten gezwungen und "sklavenartig" behandelt worden seien.

Bislang keine Festnahmen

Auch seien die Kinder und Jugendlichen in "erniedrigender und entwürdigender" Weise behandelt worden, lautet ein weiterer Vorwurf der Ermittler. Alle acht Verdächtigen hätten mit dem "Projekt Maramures" zu tun, einem "sogenannten Sozialprogramm", das nach der nordrumänischen Region benannt ist, in der die Organisation arbeitet. Festnahmen gab es demnach bisher nicht.

Das Projekt werde von staatlichen Stellen in Deutschland finanziert und sei von einem der deutschen Verdächtigen gegründet und koordiniert worden, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Das rumänische Arbeitsministerium habe die Genehmigung erteilt.

"Harte und brutale Methoden"

Das Projekt verspricht die Rehabilitierung von sozial auffälligen, schwierigen oder straffällig gewordenen Kindern und Teenagern mit Hilfe von Aktivitäten und mit psychologischer Unterstützung. Doch der Staatsanwaltschaft zufolge durften die Jugendlichen nicht zur Schule gehen oder ihre verschriebenen Medikamente nehmen. Sie hatten demnach keinen Kontakt zur Außenwelt und wurden zum Opfer "harter und brutaler Methoden einer sogenannten Umerziehung".

Die Staatsanwaltschaft teilte nicht mit, wie viele Kinder betroffen seien. Auf der Homepage des "Projekts Maramures" ist aber von 61 Kindern seit der Gründung die Rede. Fast 20 Jugendliche könnten zur gleichen Zeit in einem abgelegenen Bauernhof und einem Dutzend Gastfamilien untergebracht werden. In Deutschland, wo die Organisation in Potsdam eine Kontaktstelle hat, war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.


Die mutmaßlichen Misshandlungen sollen von 2014 bis August 2019 stattgefunden haben. Einige der Minderjährigen werden nun von rumänischen Sozialarbeitern der Region Maramures betreut. Misshandlungsvorwürfe gegen das Programm hatte es in rumänischen Medien bereits zuvor gegeben, doch war bisher nicht gegen das Projekt vorgegangen worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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