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Brandstiftung in Nantes – Nach Feuer in Kathedrale: Verdächtiger gesteht | Frankreich | Nantes


Brandstiftung in Nantes
Nach Feuer in Kathedrale: Verdächtiger gesteht

Von afp
Aktualisiert am 26.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Feuerwehrleute an der Brandstelle in der Kathedrale: Der festgenommene Mann soll dafür zuständig gewesen sein, die Kathedrale am Abend zu schließen (Archivbild).Vergrößern des BildesFeuerwehrleute an der Brandstelle in der Kathedrale: Der festgenommene Mann soll dafür zuständig gewesen sein, die Kathedrale am Abend zu schließen (Archivbild). (Quelle: SDIS 44/ap-bilder)
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In Nantes ist eine Woche nach dem Brand in der Kathedrale ein 39-Jähriger erneut festgenommen worden. Er wurde bereits seit Tagen verdächtigt – und legte am Sonntag ein Geständnis ab.

Eine Woche nach dem Brand in der Kathedrale von Nantes in Westfrankreich hat ein freiwilliger Gemeindediener die Tat gestanden. Ein Richter ordnete in der Nacht zum Sonntag Untersuchungshaft für den 39-Jährigen wegen "Zerstörung und Beschädigung durch Feuer" an. "Er hat vor einem Untersuchungsrichter zugegeben, drei Brände in der Kathedrale gelegt zu haben", sagte Staatsanwalt Pierre Sennès der Zeitung "Presse-Océan".

Der Festgenommene räumte den Angaben zufolge ein, an der großen Orgel der Kathedrale, an einer kleinen Orgel und einer elektrischen Schalttafel Feuer gelegt zu haben. "Mein Mandant hat sich kooperativ gezeigt", sagte der Anwalt Quentin Chabert der Zeitung. Der Verteidiger fügte hinzu: "Er bedauert die Taten sehr, das Geständnis war für ihn eine Befreiung." Sein Mandat sei "von Gewissensbissen geplagt und von dem Ausmaß der Zerstörung sehr mitgenommen".

Zehn Jahre Haft und hohe Geldstrafe drohen

Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mann laut Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von 150.000 Euro.

Die gotische Sankt-Peter-und-Paul-Kathedrale in Nantes war in der Nacht zum Samstag vergangener Woche bei einem Brand schwer beschädigt worden. Das Feuer war an drei weit voneinander entfernten Stellen in der Kirche ausgebrochen. Laboruntersuchungen erhärteten den Verdacht auf Brandstiftung.

Der nun inhaftierte Verdächtige war bereits wenige Stunden nach dem Brand festgenommen worden. Er wurde nach einem Tag aber wieder freigelassen. Der Mann arbeitet als Freiwilliger für die Diözese Nantes und war am Vorabend des Brandes für die Schließung der Kathedrale verantwortlich. Da es keine Spur für ein gewaltsames Eindringen in die Kirche gab, geriet er rasch ins Blickfeld der Ermittler.

Meisten Werke werden im Schloss aufbewahrt

Der Rektor der Kathedrale, Pater Hubert Champenois, hatte vergangene Woche erklärt, der freiwillige Gemeindediener sei ein "Ruander, der vor einigen Jahren in Frankreich Zuflucht gesucht hat". Er kenne den Mann seit vier oder fünf Jahren. "Ich habe Vertrauen in ihn und in alle Mitarbeiter", sagte er damals der Nachrichtenagentur AFP.

Bei dem Feuer brannte die große Orgel der Kathedrale vollständig ab. Auch ein großes Buntglasfenster in der Fassade sowie Gemälde wurden zerstört oder beschädigt. Philippe Charron von der regionalen Kulturbehörde gab jedoch an, dass "die meisten Werke gerettet werden konnten". Sie würden nun zum großen Teil im Schloss von Nantes aufbewahrt werden.

Eine Schätzung zu den Restaurierungskosten gibt es noch nicht. Frankreichs Premierminister Jean Castex kündigte an, der Staat werde sich "voll und ganz am Wiederaufbau beteiligen"

Letzter Brand war im Jahr 1972

In der Kathedrale in Nantes hatte es zuletzt 1972 gebrannt. Damals hatte ein Dachdecker mit einem Schneidbrenner ein Feuer im Dachstuhl ausgelöst. Die Kirche war zwischen 1434 und 1891 im Flamboyant-Stil der Spätgotik erbaut worden.

Der Brand weckte bei vielen Franzosen auch Erinnerungen an den Großbrand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame im April 2019. Das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt wurde dabei schwer beschädigt. Die Wiedereröffnung ist im Sommer 2024 geplant. Als mögliche Brandursachen gelten ein Kurzschluss oder eine achtlos weggeworfene Zigarette auf dem Dach, wo Renovierungsarbeiten stattfanden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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