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Messerattacke in Würzburg: Mutige Passanten stoppten den Angreifer


Zivilcourage
Mutige Passanten stoppten den Angreifer von Würzburg

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

Aktualisiert am 27.06.2021Lesedauer: 2 Min.
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Unerschrocken: Eine Gruppe von mutigen Passanten versuchte, den Messerangreifer in Schach zu halten, drängte ihn in eine Nebengasse.Vergrößern des Bildes
Unerschrocken: Eine Gruppe von mutigen Passanten versuchte, den Messerangreifer in Schach zu halten, drängte ihn in eine Nebengasse. (Quelle: Screenshot Youtube/Nino Schilling)

Ein psychisch kranker Mann ersticht in Würzburg drei Menschen, verletzt fünf weitere. Bei der schrecklichen Tat fällt aber auch eines auf: die Zivilcourage der Menschen, die den Täter in die Enge trieben.

Mehrere Arme winken dem Polizeiwagen entgegen und zeigen in Richtung des Angreifers: Wenige Sekunden später wird der Amokläufer von Würzburg überwältigt und die Gefahr gebannt.

Die winkenden Männer gehören zu einer Gruppe beherzter Passanten, die vermutlich noch Schlimmeres verhindert hat. "Anerkennung für diejenigen, die sich dem Täter entgegengeworfen haben!", sagte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt am Freitagabend.

Die Szenen sehen Sie im Video oben oder hier.

Mit Klappstühlen, Schirmen und Stangen versuchten die Männer, den Täter aufzuhalten, stellten sich ihm teilweise nur mit Rucksack oder sogar bloßen Händen entgegen: Um den Angreifer von Würzburg abzulenken und zu stoppen, haben etliche Passanten ihr eigenes Leben riskiert.

Videobilder zeigen, wie die Männer sich um den Täter scharen und wie er schließlich vom Barbarossaplatz aus den Rückzug in die Oberthürstraße antritt.

Die Oberthürstraße ist der Ort, an dem er nach wenigen Metern überwältigt werden kann. Die herbeigesehnte und mit aufgeregtem Winken dirigierte Polizei hat ihn dort kurz vorher mit einem Schuss ins Bein außer Gefecht gesetzt. Ein "glatter Durchschuss", heißt es später. Es stellt sich bald heraus, dass der Festgenommene ein 24-jähriger Somalier ist, polizeibekannt und in psychiatrischer Behandlung. Sein Motiv ist bisher unklar.

Auf einem Video der Festnahme ist zu sehen, wie die Männer, die ihn eben noch verfolgten, ihn umringen, während eine Polizistin auf dem Mann kniet. Heftige Beschimpfungen sind zu hören, auf Deutsch mit Akzent, der nach Südosteuropa klingt. Der Täter mit Migrationshintergrund ist offenbar auch von Männern mit Migrationshintergrund gestellt worden. "Der Hurensohn, der Bastard hat eine Frau erstochen", sagt einer. Die Zeugen wissen offenbar zu diesem Zeitpunkt nicht, dass es drei Tote gibt. Aber sie haben mit ihrem Einsatz vielleicht verhindert, dass es noch mehr wurden.

Am Samstag wurde durch die FAZ die Identität des Mannes bekannt, der sich alleine nur mit Rucksack und bloßen Händen dem Somalier entgegengestellt hatte: Er ist demnach ein 42-jähriger Kurde, der aus dem Iran vor 17 Monaten nach Deutschland gekommen ist. Er sei in dem Moment wie in einem Tunnel gewesen, sagte er der FAZ. Die kampfsportartigen Bewegungen, die er anwandte, habe er sich selbst beigebracht.*

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In sozialen Netzwerken rücken diese mutigen Menschen in den Mittelpunkt. "Ein großer Dank und Respekt für das beherzte Eingreifen vieler Bürger, die sich dem mutmaßlichen Angreifer entschlossen entgegenstellten", twittert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Andere formulieren es noch einfacher: "Das sind Helden."

*Der Text von Freitagabend wurde mit den Informationen zu dem Kurden aus dem Iran aktualisiert.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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