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Mallorca: Kegelbrüder aus Haft entlassen und nach Deutschland zurückgekehrt


Nach Brand am Ballermann
Kegelbrüder aus Haft entlassen und nach Deutschland zurückgekehrt

Von dpa
Aktualisiert am 16.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Die brennende Gaststätte: Die Deutschen wurden beschuldigt, das Feuer verursacht zu haben.Vergrößern des BildesDie brennende Gaststätte: Die Deutschen wurden beschuldigt, das Feuer verursacht zu haben. (Quelle: 5vision/dpa-bilder)
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Seit Wochen saßen sie wegen des Vorwurfs der Brandstiftung in einem Gefängnis auf Mallorca. Nun durften die acht Kegelbrüder die Insel verlassen.

Acht deutsche Urlauber sind am Samstagmorgen nach knapp zwei Monaten Untersuchungshaft auf Mallorca nach Deutschland zurückgeflogen. Das bestätige der deutsche Konsul auf der Urlauberinsel, Wolfgang Engstler. "Bild" berichtete, die Linienmaschine mit den Mitgliedern eines Kegelclubs sei in Münster gelandet. Die wegen des Vorwurfs der Brandstiftung angeordnete Untersuchungshaft war von einer spanischen Richterin gegen eine Kaution in Höhe von 12.000 Euro pro Person am Freitag aufgehoben worden.

Aus dem Schneider sind die Deutschen damit aber noch nicht. Ihnen wird vorgeworfen, am 20. Mai kurz nach ihrer Ankunft auf der Insel ein Feuer in der Nähe des Ballermanns an der Playa de Palma ausgelöst zu haben. Sie sollen vom Balkon ihrer Hotel-Zimmer brennende Kippen und Alkohol auf das Schilfdach der Terrasse einer darunterliegenden Gaststätte geworfen haben. Das Dach fing Feuer. Zwei Gaststätten, eine Wohnung und Teile des Restaurants wurden beschädigt. Mehrere Menschen erlitten leichte Verletzungen.

Neue Anwältin spürte entlastendes Foto auf

Die Männer bestreiten, das Feuer gelegt zu haben. Der Richter sah sie trotzdem als dringend tatverdächtig an und hatte ihnen bisher eine Freilassung auf Kaution verweigert. Unter anderem auch deshalb, weil er eine Fluchtgefahr sah.

Die überraschende Wende ist wohl dem Einsatz der jungen spanischen Anwältin Maria Barbancho Saborit zu verdanken, die erst kürzlich zur Verstärkung des deutsch-spanischen Verteidigungsteams verpflichtet worden war. In den vergangenen Tagen hatte sie unter anderem ein Foto als entlastendes Beweismittel vorgelegt, auf dem ein rauchender Unbekannter auf dem Balkon des Nachbarzimmers der Gruppe zu sehen ist und der als Täter ebenfalls in Frage käme.

Dieses Foto habe mit zu der Freilassung der jungen Männer beigetragen, erklärte Barbancho Saborit. Die Untersuchungshaft kann in Spanien mehrere Jahre dauern.

Fünf Gruppenmitglieder bereits aus dem Gefängnis entlassen

Der Gruppe gehörten insgesamt 13 Urlauber an. Einer von ihnen war bereits am Tag nach dem Brand ohne Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden. Er hatte nachweisen können, dass er zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers unter der Dusche war. Vier Tatverdächtige hatten das Gefängnis in Palma nach Kautionszahlungen in Höhe von jeweils 12.000 Euro nach rund zweieinhalb Wochen verlassen dürfen. Dem Vernehmen nach durften sie Mallorca verlassen und nach Hause zurückfliegen.

Die Ermittlungen gegen die Verdächtigen gehen jedoch weiter. Wenn sie irgendwann doch angeklagt und der fahrlässigen Brandstiftung für schuldig befunden werden, können sie auf Mallorca zu einem Freiheitsentzug zwischen einem und drei Jahren verurteilt werden, wie spanische Anwälte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärten. Bei vorsätzlicher Brandstiftung seien Haftstrafen von bis zu sechs Jahren vorgesehen, hieß es. Bei Vorsatz und der Gefährdung von Menschenleben könne das Urteil auch noch deutlich schärfer ausfallen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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