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Shani Louk in Israel von Hamas entführt: Familie erhebt schwere Vorwürfe


Deutsche von Hamas verschleppt
Shanis Familie macht der Bundesregierung schwere Vorwürfe

Von t-online, sic

Aktualisiert am 11.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ihre Mutter bangt um Shani Louk: In diesem Video will sie ihre Tochter erkannt haben. (Quelle: t-online)

Die Deutsche Shani Louk wurde offenbar von Hamas-Terroristen entführt. Ihre Familie appelliert an die Bundesregierung, die 22-Jährige zu retten.

Im Fall der nach Gaza entführten Deutschen Shani Louk wächst der Druck auf die Bundesregierung. Nach einem Appell der Mutter der 22-Jährigen per Videobotschaft haben sich nun auch die Tante und der Onkel Louks geäußert. Sie erheben schwere Vorwürfe gegen die Behörden.

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Shani Louk hatte am Samstag ein Festival im Süden Israels besucht, als die islamistische Terrororganisation Hamas ihren Angriff auf Israel startete. Noch am selben Tag wurde ein Video veröffentlicht, das die 22-Jährige mit dem Gesicht am Boden und verdrehten Gliedmaßen zwischen mehreren Hamas-Terroristen auf einem Pick-up-Truck zeigt. Die Mutter konnte ihre Tochter anhand von Tattoos identifizieren.

"Jede Minute ist kritisch"

Zunächst war unklar, ob Shani Louk noch am Leben war und an welchen Ort sie verschleppt wurde. Am Dienstag meldete sich jedoch ihre Mutter per Videobotschaft: Ihre Tochter sei am Leben, befinde sich mit schweren Kopfverletzungen in einer Klinik im Gazastreifen. "Wir haben jetzt weitere Informationen, dass Shani am Leben ist", sagte die Mutter der 22-Jährigen. "Jede Minute ist kritisch." Vollständig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Sie flehte die Bundesregierung um Hilfe an. "Man soll nicht über Zuständigkeitsfragen streiten, man muss schnell handeln, um Shani aus dem Gazastreifen herauszuholen", sagt sie weiter. "Das ist mein verzweifelter Aufruf an das ganze Land, an Deutschland, mir zu helfen, meine Shani nach Hause, gesund zurückzubekommen", endet der Hilferuf.

Mitarbeiter soll keine Zeit gehabt haben – weil er Flüge umbuchen musste

Die Tante und der Onkel der Entführten, Orly Louk und Wilfried Gehr, zeigten sich im Gespräch mit ZDF-"Heute" enttäuscht über die Behörden: "Wir flehen jetzt seit drei Tagen die deutsche Regierung an, zu helfen", wird die Tante zitiert. "Sie ist ein deutsches Mädchen, wir verstehen nicht, warum es so lange dauert, bis uns jemand hilft." Ihre Nichte sei in einem katastrophalen Zustand, jede Sekunde zähle. "Wir müssen sie so schnell wie möglich rausholen."

Auch der Onkel fand klare Worte: "Wir sind verunsichert und total enttäuscht, dass die Bundesregierung sich nicht zuständig fühlt." Ein Zuständiger des Auswärtigen Amts habe der Familie gesagt, "er hat keine Zeit, weil sie Flüge umbuchen müssen", so Gehr. "Das macht mich so wütend."

Hamas-Terroristen töteten mindestens 260 Menschen auf Festival

Die Familie forderte die Bundesregierung dazu auf, alle Wege zu nutzen, um Shani Louk aus dem Gazastreifen zu holen – selbst wenn das bedeuten würde, Kontakt mit den Islamisten der Hamas aufzunehmen. "Wenn es ein Land schafft, Kontakte nach Gaza aufzubauen, dann Deutschland", sagte Tante Orly Louk. "Wenn ich könnte, würde ich sofort selbst nach Gaza fahren und sie rausholen." Den Angaben der Angehörigen zufolge wurde die Kreditkarte ihrer Nichte in Gaza verwendet.

An dem Festival "Tribe of Nova" im Süden Israels hatten Hunderte Menschen teilgenommen. In einem beispiellosen Massaker töteten Terroristen der Hamas mindestens 260 Menschen auf der Veranstaltung. Überlebende berichteten danach von ihren Erlebnissen während des Überfalls. Hier lesen Sie mehr dazu.

Bei den mehr als 900 von Hamas-Terroristen getöteten Israelis handelt es sich zum großen Teil um Zivilisten, zudem wurden mehr als 2.800 Menschen in Israel verletzt. Im Gazastreifen starben laut Angaben des Gesundheitsministeriums durch israelische Luftangriffe 788 Menschen, rund 4.100 wurden verletzt. Der israelischen Armee zufolge hat die Hamas zudem etwa 150 Menschen in den Gazastreifen entführt, laut Informationen des ZDF sollen darunter 5 Deutsche sein. Das Auswärtige Amt hat dies bisher nicht bestätigt.

Verwendete Quellen
  • zdf.de: "'Helft uns, Shani aus Gaza zu befreien!'"
  • tagesschau.de: "Grauen, Ohnmacht - und ein Lebenszeichen"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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