Wegen gleichgeschlechtlicher Liebe Taliban lassen drei Menschen öffentlich auspeitschen
Eine Frau und zwei Männer sind in Afghanistan wegen außerehelicher Beziehungen und homosexueller Handlungen öffentlich ausgepeitscht worden. Die Strafen wurden trotz internationaler Kritik von den Taliban vollzogen.
In Afghanistan ist eine Frau wegen einer angeblichen außerehelichen Beziehung öffentlich ausgepeitscht worden. Das Oberste Gericht der herrschenden islamistischen Terrorgruppe Taliban gab bekannt, dass die Frau zudem versucht habe, von zu Hause wegzulaufen. Sie wurde mit 30 Peitschenhieben bestraft. In Afghanistan gilt kein Rechtsstaatsprinzip, sondern es wird auf Grundlage der Scharia verurteilt. Ein Recht auf Verteidigung haben die Angeklagten nicht.
Die Strafe wurde am Sonntag in der nordafghanischen Provinz Farjab in Anwesenheit von Taliban-Vertretern und Anwohnern vollzogen. Zusätzlich erhielt die Frau eine Haftstrafe von sechs Monaten. Die öffentlichen Strafen wurden durch die Taliban nach ihrer Machtübernahme im August 2021 eingeführt.
Weitere Fälle in Kandahar
Laut den Taliban wurden auch zwei Personen in der südafghanischen Provinz Kandahar wegen mutmaßlich homosexueller Handlungen öffentlich ausgepeitscht. Beide erhielten Haftstrafen von jeweils einem Jahr.
Menschenrechtsorganisationen und die Vereinten Nationen haben die Praxis der öffentlichen Bestrafung kritisiert. Seit August 2021 haben die Taliban wieder Hinrichtungen und Auspeitschungen für Verbrechen wie Mord, Raub und Ehebruch eingeführt. Fünf Männer wurden seitdem wegen Mordes öffentlich hingerichtet.
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- Nachrichtenagentur dpa