Auszeichnung des "Time Magazine" #MeToo-Frauen sind Person des Jahres
Sie brachen ihr Schweigen und lösten damit eine weltweite Debatte über sexuelle Übergriffe von Männern aus. Nun erklärte das US-Magazin "Time" die Frauen hinter der #MeToo-Bewegung zur Person des Jahres.
Das US-Magazin "Time" hat die Frauen, die die #MeToo-Bewegung mit Enthüllungen über sexuelle Übergriffe von Männern ins Rollen brachten, zur Person des Jahres 2017 erklärt. Auf die Titelseite der aktuellen Ausgabe setzte die Zeitschrift Frauen wie Schauspielerin Ashley Judd, Sängerin Taylor Swift und die Software-Entwicklerin Susan Fowler.
Judd hatte gemeinsam mit anderen Frauen die Affäre um Filmproduzent Harvey Weinstein losgetreten. Swift hatte erfolgreich einen Radiomoderator verklagt, der ihr an den Po gegrapscht hatte. Fowler hatte eine Unternehmenskultur voller Sexismus beim Fahrdienstanbieter Uber beschrieben, die Firmenchef Travis Kalanick schließlich aus dem Amt trieb.
"Die mitreißenden Handlungen der Frauen auf unserer Titelseite gemeinsam mit Hunderten anderen sowie vielen Männern haben eine der schnellsten Veränderungen in unserer Kultur seit den 1960er Jahren freigesetzt", begründete Chefredakteur Edward Felsenthal die Entscheidung.
#MeToo-Enthüllungen lösen Beben in Hollywood aus
Seit Anfang Oktober waren Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe gegen namhafte Schauspieler, Politiker, Journalisten und andere Männer bekanntgeworden. Im Zentrum des Skandals: der Hollywood-Produzent Harvey Weinstein. Jahrelang soll er Schauspielerinnen und Mitarbeiterinnen sexuell belästigt haben. Weinstein wurde von seinem Filmstudio entlassen, die Oscar-Akademie schloss ihn aus.
Anschuldigungen trafen auch Hollywood-Star Kevin Spacey, Moderator Charlie Rose, Comedian Louis C.K. und Senator Al Franken. Im Internet berichteten Frauen weltweit unter dem Hashtag #MeToo von sexuellen Übergriffen.