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Zwei Tage vermisste 8-Jährige Julia: Polizei äußert sich zum Gesundheitszustand


Kind zwei Tage vermisst
Polizei äußert sich zum Zustand der Achtjährigen

Von dpa
Aktualisiert am 13.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Das Einsatzteam in der Zentrale der Rettungsaktion (Archiv): Große Erleichterung, nachdem das Mädchen unverletzt und ansprechbar gefunden wurde.Vergrößern des BildesDas Einsatzteam in der Zentrale der Rettungsaktion (Archiv): Große Erleichterung, nachdem das Mädchen unverletzt und ansprechbar gefunden wurde. (Quelle: Daniel Vogl/dpa-bilder)
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Eine Achtjährige hatte sich an der deutsch-tschechischen Grenze offenbar verlaufen. Zwei Nächte harrte das Mädchen allein in der Kälte aus. Nun werden weitere Details bekannt.

Zwei Tage und zwei Nächte verbrachte die achtjährige Julia aus Deutschland ganz allein im tschechischen Böhmerwald. Das Glück, sie lebend gefunden zu haben, ist für den Förster Martin Semecky noch immer überwältigend: "Das war ein unglaubliches Gefühl, diese Emotionen kann man gar nicht mit Worten beschreiben", sagte der Tscheche am Mittwoch. Dem Mädchen geht es nach Angaben der Polizei mittlerweile wieder gut.

Was nur ein Ausflug sein sollte, wurde zu einem Martyrium: Das Mädchen aus Berlin war am späten Sonntagnachmittag beim Wandern mit ihrer Familie im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet spurlos verschwunden. Semecky und seine Kollegen suchten in Absprache mit der Einsatzleitung ein Waldstück ab, das knapp außerhalb des offiziellen Suchradius lag.

"Es geht ihr eigentlich relativ gut"

"Auf einmal stand die kleine Julia vor uns, sie saß etwa zehn Meter weit weg im hohen Gras", berichtete der Förster. Als er ihren Namen gesagt habe, habe das Kind nur mit dem Kopf genickt. Er habe gesagt: "Alles ist gut, super!" Dann wickelte er sie in seine grüne Jacke, alarmierte die Einsatzzentrale. Semecky würdigte nun die Ausdauer des Mädchens in der Natur: "Um das zu schaffen, muss sie sehr geschickt gewesen sein."

Nach Angaben der bayerischen Polizei ist Julia in gesundheitlich guter Verfassung. "Es geht ihr eigentlich relativ gut", sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, Josef Weindl. Die erste Nacht habe sie in einem Krankenhaus in einem Wärmebett verbracht, weil sie nach den zwei kalten Nächten im Wald unterkühlt gewesen sei. "Sie zeigt äußerlich keine Verletzungen", erklärte Weindl. "Sie spricht und ist so weit unauffällig."

Wie konnte sich das Mädchen verlaufen?

Julia wurde rund einen Kilometer entfernt von einer Quelle gefunden, die Ceska studanka heißt. Sie soll Trinkwasserqualität haben. Doch ob das Mädchen es bis dahin geschafft hat, war unklar. "Wir wollten sie nicht mit Fragen belasten", sagte der Förster. "Sie wirkte verängstigt, ganz allein im Wald – ohne ihre Eltern."

Selbst auf direktem Wege muss das Kind mehr als zwei Stunden gewandert sein, um zu der Stelle zu gelangen, wo es gefunden wurde. Dann habe sie möglicherweise entschieden, auszuharren und auf Hilfe zu warten. Doch sie könnte auch längere Zeit im Kreis gelaufen sein. "Vielleicht werden wir es später einmal erfahren", meint Semecky. "Hauptsache, es ist gut ausgegangen."

Suchhunde verloren Fährte wieder

An der nervenaufreibenden Suche im Gebiet zwischen den Städten Waldmünchen, Furth im Wald und Domazlice (Taus) hatten sich rund 1.400 Rettungskräfte aus Bayern und Tschechien beteiligt. Über dem Wald kreisten Hubschrauber mit Wärmebildkameras. Suchhunde nahmen eine Fährte auf – verloren sie aber wieder. Der deutsche Botschafter in Prag, Andreas Künne, dankte der tschechischen Polizei für ihre Arbeit.

Bei Martin Semecky, der wie ein Held gefeiert wird, überschlagen sich nun die Anfragen der Medien. Nicht nur aus Tschechien, sondern auch aus Deutschland. Dem Mitarbeiter der städtischen Forstverwaltung von Domazlice (Taus), der sein Revier wie kein anderer kennt, scheint das eher unangenehm zu sein. Er müsse jetzt weiterarbeiten, so Semecky am Telefon und verabschiedet sich.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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