Bär reißt mehr als 20 Schafe in der Grenzregion Bayern

In der Grenzregion zwischen Bayern und Österreich reißen Raubtiere regelmäßig Nutztiere. Diesmal soll ein ansässiger Bär mehr als 20 Schafe getötet haben.

Im Grenzgebiet zwischen Bayern und Österreich soll mindestens ein Bär Dutzende Schafe gerissen haben. Darüber berichtet die Zeitung "Münchener Merkur". Insgesamt soll der verdächtigte Bär 23 Schafe getötet haben. Laut der bayrischen Zeitung wurde er erst kurz zuvor nahe der bayrisch-österreichischen Grenze gesichtet und fotografiert.

Dabei sei es um die Bären in der Region zuletzt ruhiger geworden. In den jüngsten Monaten seien nur einige Aufnahmen von Bären durch Fotofallen entstanden; ansonsten habe es keine Lebenszeichen gegeben.

Im "Münchener Merkur" schildert Bezirksjägermeister Martin Hosp seine Sicht auf den Vorfall. So schätze er das Gewicht des Bären auf etwa 300 Kilogramm. Zudem vermute er, dass noch ein weiterer Bär die Grenze von Österreich hin ins Allgäu überschritten habe.

"Riesengroße Schäden" durch Bären

Norbert Gleirscher, Sprecher des Tiroler Vize-Landeshauptmanns (vergleichbar mit dem Amt eines stellvertretenden Ministerpräsidenten) Josef Geisler, betonte im Gespräch mit dem "Münchener Merkur" die "riesengroßen Schäden", die Bären verursachen könnten. In der Grenzregion zwischen Bayern und Österreich würden jedoch Wölfe wesentlich mehr Nutztiere reißen als Bären.

So seien im vergangenen Jahr insgesamt 413 Nutztiere gerissen worden; 2023 bislang "nur" 183. Dies hinge auch damit zusammen, dass ein Wolfsrudel in den Süden nach Italien abgewandert sei und der Jagddruck auf Wölfe insgesamt zugenommen habe. Dieses Jahr seien bereits drei Wölfe erlegt oder überfahren worden.