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USA: Yellowstone – "Zombie-Krankheit" CWD breitet sich unter Hirschen aus


Besteht ein Risiko für Menschen?
"Zombie-Krankheit" bei Hirschen beunruhigt US-Forscher

Von t-online
Aktualisiert am 24.12.2023Lesedauer: 3 Min.
898429254Vergrößern des BildesEin Maultierhirsch im Yellowstone-Nationalpark: Dort wurde ein Fall der tödlichen Krankheit CWD festgestellt. (Quelle: mary k schmidt/Getty Images)
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Im berühmten US-Nationalpark Yellowstone breitet sich offenbar die tödliche Krankheit CWD aus. Nun wächst die Angst um die Risiken bei Menschen.

Im berühmten Yellowstone-Nationalpark in den USA greift die Angst vor einer tödlichen Krankheit bei Wildtieren um sich. Im November war ein erster toter Maultierhirsch positiv auf die Chronic Wasting Disease (CWD) getestet worden. Dabei handelt es sich um eine ansteckende Erkrankung des zentralen Nervensystems, die wegen ihrer Symptome auch "Zombie-Krankheit" genannt wird.

In den vergangenen Jahren hatte sich die Krankheit in den USA weiter ausgebreitet. Dieser erste bestätigte Fall in dem berühmten Naturreservat wirft jetzt Fragen über mögliche Risiken für den Menschen auf. Zwar ist von einer Übertragung auf Menschen oder Haustiere bislang nichts bekannt. Doch einige Experten äußern die Sorge, dass sie auf andere Arten überspringen könnte – einschließlich des Menschen.

"Es ist wichtig, dass die Menschen darauf vorbereitet sind"

CWD weist dabei Ähnlichkeiten zu BSE (Rinderwahnsinn) auf. Epidemiologe Cory Anderson sagte dem "Guardian": "Der Ausbruch von BSE in Großbritannien war ein Beispiel dafür, wie über Nacht alles verrückt werden kann, wenn ein Spillover-Ereignis zum Beispiel vom Vieh auf den Menschen übergreift." Und weiter: "Wir sprechen hier über die Möglichkeit, dass etwas Ähnliches passieren könnte. Niemand sagt, dass es definitiv passieren wird, aber es ist wichtig, dass die Menschen darauf vorbereitet sind."

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CWD wird wie BSE nicht durch Bakterien oder einen Virus verursacht, sondern durch Prionen, also fehlgefaltete Eiweiße. Die Krankheit greift das zentrale Nervensystem an, was dazu führt, dass infizierte Tiere immer ausgezehrter und schlapper werden.

Kontaminiertes Fleisch könnte gefährlich werden

Bereits seit Jahren taucht die Krankheit immer wieder in den USA und Kanada auf, in Europa wurde der erste Fall 2018 in Finnland bei einem Elch festgestellt. Bereits 2019 warnte der Forscher Michael Osterholm, dass eine Übertragung auf den Menschen nicht ausgeschlossen werden könnte. "Es ist wahrscheinlich, dass Fälle von CWD beim Menschen in den kommenden Jahren dokumentiert werden, die mit dem Verzehr von kontaminiertem Fleisch in Verbindung stehen", warnte der Direktor des Zentrums für Infektionskrankheiten an der Universität von Minnesota 2019.

Andere Forscher hingegen widersprachen. Das Friedrich-Loeffler-Institut teilt mit, dass laut Studien eine erhebliche Speziesbarriere bei der Übertragung von CWD auf den Menschen zu bestehen scheine. Es gebe auch keine Hinweise auf CWD-Übertragungen auf den Menschen. "Nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand kann eine Übertragung von CWD auf den Menschen zwar nicht mit allerletzter Sicherheit ausgeschlossen werden, das Risiko dafür kann aber als äußerst gering angenommen werden", teilte das Institut 2019 mit.

Experte: Ausbruch in Yellowstone wichtiges Alarmsignal

Sowohl die US-Gesundheitsbehörde CDC als auch einzelne Bundesstaaten haben nach Bekanntwerden des Falls im Yellowstone-Park dringend empfohlen, erlegtes Wild auf Krankheiten testen zu lassen. Verbraucher sollten zudem kein Fleisch von Tieren verzehren, die krank erscheinen.

Der Yellowstone-Park ist eines der Gebiete mit der größten und vielfältigsten Population an großen Wildtieren in den USA. Der Tierarzt und frühere Leiter des Bereichs Tiergesundheit beim US-Fisch- und Wildtierdienst sprach von einem wichtigen Alarmsignal, dass CWD nun dort festgestellt worden ist. "Dieser Fall bringt die CWD auf eine Weise ins Rampenlicht, wie sie es vorher nicht war – und das ist ironischerweise eine gute Sache", sagte er dem "Guardian".

Die Behörden versuchen nun, die Ausbreitung einzudämmen. Ein Problem ist zudem, dass Menschen die Tiere im Nationalpark füttern. "Die Wissenschaft darüber, was nötig ist, um die Verbreitung der CWD zu verlangsamen, ist klar und seit Langem bekannt", sagte Roffe dem "Guardian". "Man füttert keine Wildtiere angesichts einer wachsenden Krankheitspandemie."

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