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Indien: Forscher entdecken neue Tierart in einem Teich am Straßenrand


Seltener Fund in Westindien
Kopfüber schwimmendes Wesen in Teich am Straßenrand entdeckt

Von t-online, aj

06.08.2025 - 00:27 UhrLesedauer: 2 Min.
In dieser Straßenpfütze in Maharashtra wurde der Krebs entdeckt.Vergrößern des Bildes
In dieser Straßenpfütze in Maharashtra wurde der Krebs entdeckt. (Quelle: Katke PM, Padhye SM, Vanjare AI (2025)/ Zoosystematics and Evolution)
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In einem Straßenteich in Westindien lebt eine Tierart, die Forscher bislang nicht kannten. Das winzige Wesen sieht nicht nur zauberhaft aus – es ist offenbar auch selten.

Zwischen Mumbai und den grünen Hängen der Westghats im Westen Indiens haben Biologen in einem flachen Straßenteich eine neue Art aus der Gruppe der Feenkrebse entdeckt. In dem nur einen Meter tiefen, natürlichen Basaltbecken lebt der sogenannte Warli-Feenkrebs (Streptocephalus warliae). Die Art erreicht knapp zwei Zentimeter Körperlänge und ist bislang ausschließlich von diesem einen Gewässer bekannt, wie die Forscher in ihrer Studie in der Fachzeitschrift "Zoosystematics and Evolution" berichten.

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Die Forscher hatten den Teich auf dem Jawahar-Plateau im Bundesstaat Maharashtra ursprünglich nach anderen Kleinstlebewesen abgesucht, als ihnen mehrere Exemplare des neuen Krebses ins Netz gingen – darunter ein Weibchen mit Dutzenden Eiern.

Auffällige Antennen, kopfüberer Schwimmstil

Wie andere Feenkrebse schwimmt die Art mit dem Bauch nach oben und den Beinen nach oben gestreckt. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in der Form ihrer zweiten Antennen: Die Männchen besitzen eine markante, dreieckige Ausstülpung an der Basis, Weibchen eine tiefe Kerbe am Spitzenende. Solche Merkmale seien in dieser Kombination bisher bei keiner anderen bekannten Art dokumentiert, erklären die Forscher.

Nur hier – und vielleicht nicht lange

Der Teich, in dem der Warli-Feenkrebs lebt, misst rund sechs mal drei Meter, ist etwa einen Meter tief. Zwischen Wasserpflanzen, Kaulquappen und Käfern bildet er den einzigen bekannten Lebensraum der Art. Aufgrund zunehmender Bebauung in der Region empfehlen die Forscher, den Warli-Feenkrebs in die Rote Liste bedrohter Arten aufzunehmen.

Ein Name mit Bedeutung

Benannt wurde die Art nach dem indigenen Warli-Volk der Region. Dessen Frauen sind für filigrane Wandmalereien bekannt, die sie aus Naturmaterialien wie Reispaste, Harz und roter Erde herstellen. Die geometrischen Muster spiegeln ihre enge Verbindung zur Natur wider.

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Feenkrebs, Echter Kiemenfuss, Sumpf-Feenkrebs, Sumpffeenkrebs (Tanymastix stagnalis), Weibchen mit plakativem ziegelroten Brutbeutel, Deutschland, Bayern, Chiemseemoore fairy shrimp (Tanymastix stagnalis), female with eye-catching brick-red brood pouch, Germany, Bavaria, Chiemseemoore BLWS694615 *** Fairy Cancer, Real Gillfoot, Swamp Fairy Cancer, Swamp Crab tanymastix stagnalis , Female with striking brick red Hatchery bags, Germany, Bavaria, Chiemseemoore Fairy Shrimp tanymastix stagnalis , Female With Ey (Quelle: IMAGO/A. Hartl/imago)

Feenkrebse

Feenkrebse (Anostraca) sind eine urtümliche Gruppe von Krebstieren, die sich auf das Leben in temporären Gewässern spezialisiert haben – etwa in saisonalen Tümpeln, die nur wenige Wochen Wasser führen. Ihr durchscheinender Körper und ihr ungewöhnlicher Schwimmstil, bei dem sie kopfüber treiben, haben ihnen den englischen Namen fairy shrimp eingebracht. Sie ernähren sich von Algen und Kleinstlebewesen und sind selbst wichtige Beute für Vögel, Amphibien und Fische. Feenkrebse überstehen Trockenzeiten mithilfe widerstandsfähiger Dauereier, die jahrelang im Boden ruhen können. Dennoch gelten viele Arten als gefährdet, da ihr Lebensraum durch Landnutzung und Klimaveränderungen zunehmend verschwindet.

Der Warli-Feenkrebs ist die siebte bekannte Feenkrebsart im indischen Subkontinent – und erst die zweite, die im nördlichen Teil der Westghats entdeckt wurde. Die Region gilt laut Forschern als "unzureichend erforscht" und könnte noch zahlreiche Arten bergen, die sonst nirgendwo auf der Welt vorkommen.

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