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Riesenwels verschlingt komplette Gans: "In einem Wutsch weg"


Riesenwels verschlingt Gans
Weshalb Welse immer mehr und immer größer werden

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 10.08.2025 - 14:43 UhrLesedauer: 3 Min.
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Ein Wels (Symbolbild): Die Tiere vermehren sich in Deutschland dank des Klimawandels – und sie werden größer. (Quelle: Copyright: xrostislavstefanek.se)
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Eine Nilgans schwimmt auf dem Fluss. Plötzlich taucht ein Maul auf – und die Gans ist weg. Bemerkenswert: Solche Ereignisse scheinen sich zu häufen. Und das hat einen Grund.

Es scheint der Sommer der Welse zu sein: Im Juni schießt ein Beamter in Franken auf ein Exemplar, das mehreren Badegästen empfindlich nahe gekommen sein soll, das Tier stirbt. Im Juli schnappt ein weiterer Wels im selben See zu und verpasst einem Schwimmer eine blutige Schürfwunde. Im August werden in Niedersachsen innerhalb kurzer Zeit drei tote Riesenwelse angespült und lösen Spekulationen aus.

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Und am Main erzählen sich die Menschen jetzt die Geschichte von einem Wels, der in einem Happs komplette Nilgänse verspeist. Wie das Anglermagazin "Blinker" berichtet, habe ein Angler beobachtet, wie der Fisch plötzlich an der Wasseroberfläche auftauchte, den Vogel packte und im Ganzen herunterwürgte. Weitere Beobachter hätten die Attacke als blitzschnell beschrieben, heißt es beim "Blinker" weiter.

"Und da kommt ein großer Kopf von einem Fisch ..."

Der Angriff soll sich im hessischen Flörsheim am Main zugetragen haben. Genau dort war vor rund anderthalb Monaten bereits Ähnliches passiert. Damals berichtete ein Ruderer, wie er am Ufer saß und zwei Nilgänse auf einem Steg beobachtet habe. "Die machten hier alles voll. Also bin ich hingegangen und habe die beiden weggescheucht", sagte er der "Hessenschau". "Und da kommt ein großer Kopf von einem Fisch und ich sehe nur noch die Füße von der Gans."

Die Gans habe nicht einmal mehr ein Quaken von sich geben können, berichtete der Mann auch bei Sat1. Die Gans sei komplett im Maul des Welses verschwunden: "Einfach so, in einem Wutsch weg", sagte der Ruderer.

Laut "Blinker" diskutieren Spaziergänger, Ruderer und Freizeitangler am Main nun darüber, wie groß und zahlreich die Welse sind. Und: Laut Experten scheinen die Welse in Deutschland tatsächlich mehr zu werden.

Immer mehr Riesenwelse – auch wegen Klimakrise

Eine entscheidende Rolle spielt laut Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie die Klimakrise. Wärmeres Wasser biete enorme Vorteile, erklärte er dem MDR. Die Welse würden früher laichen und weniger Jungtiere sterben.

Außerdem würden Welse in Deutschland tendenziell immer größer. Denn: Ein Wels wächst potenziell sein ganzes Leben lang. Fischforscher Arlinghaus: "Wenn es warm ist und die Nahrung reichhaltig, wächst der Wels sehr schnell und überlebt sehr lang." Welse könnten über 30 Jahre alt und damit sehr groß werden.

Dass die Fische reichlich Nahrung finden, liegt laut Arlinghaus auch an menschlichen Wasserbauwerken wie Wehren, Schleusen und Fischtreppen. Die Welse bräuchten dort nur zu warten, "bis Lachse und Forellen und andere Wanderfischarten an den Engstellen den Weg kreuzen".

Gefahr für Wasservögel – auch für Hunde und Menschen?

Welse sind Allesfresser und verspeisen auch Ratten, Tauben oder Enten. Durch erzeugten Unterdruck saugt der Wels laut Arlinghaus mit seinem großen Maul alles auf, was ihm in die Quere kommt. "Der Wels ist überhaupt nicht wählerisch."

Gerüchten, wonach Welse auch schon kleine Hunde vom Ufer weggeschnappt hätten, schenkt Arlinghaus hingegen wenig Glauben. Auch wenn dies "bei einem sehr großen Wels und einem sehr kleinen Hund" theoretisch möglich sei, würden Belege für solche Geschichten bislang fehlen.

Menschen müssen vor Welsen aber definitiv keine Angst haben: Als Beute sind sie viel zu groß. Und die Zähne von Welsen sind auch nicht geeignet, um Menschen schwerere Verletzungen als Hautabschürfungen zuzufügen: Sie sind klein, nach innen gerichtet, eher schmirgelpapierähnlich und borstenartig. Wenn Welse trotzdem einmal nach einem Menschen schnappen, was Experten zufolge sehr selten passiert, dann vermutlich nur, um ihre Brut zu verteidigen und den Menschen zu verscheuchen.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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