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Sensation: Pilzsammler findet siamesische Hirschbabys


Sensation in den USA
Pilzsammler findet siamesische Hirschbabys

t-online, lw

15.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Das Röntgenbild des siamesischen Hirsches: Die Babys teilen sich den Körper, besitzen aber jeweils einen Hals und einen Kopf.Vergrößern des BildesDas Röntgenbild des siamesischen Hirsches: Die Babys teilen sich den Körper, besitzen aber jeweils einen Hals und einen Kopf. (Quelle: Twitter-Account der University of Georgia)
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Vor zwei Jahren entdeckte ein Pilzsammler in Minnesota ein totes siamesisches Hirschkalb – nun brachten Forscher den seltenen Fall an die Öffentlichkeit. Siamesische Wildtiere gelten als absolute Seltenheit.

In Minnesota in den USA hat ein Pilzsammler ein Hirschkalb mit zwei Köpfen gefunden. Zwei Jahre lang erforschten Wissenschaftler der University of Georgia den Kadaver des Wildtieres. Der Zoologe Gino D’Angelo bezeichnet den Fund als eine Sensation, da siamesische Zwillinge im Tierreich sehr selten seien. Erst 19 Tiere dieser Art wurden bisher dokumentiert – und das in den vergangenen 350 Jahren, sagt der Professor. "Wir können uns nicht einmal vorstellen, wie selten das ist." Bei domestizierten Tieren, etwa Schafen und Kühen, käme es häufiger zu solchen Fehlentwicklungen. Die genauen Ursachen dafür seien aber nicht vollständig geklärt.

Die University of Georgia bezeichnete den Fund auf Twitter als "eine unglaubliche Chance, diese seltene Wildtierdeformität zu erforschen". Die Hirschbabies hatten beide eigenen Hals und Kopf, aber teilten sich einen Körper und auch das Herz. Dies konnte anhand von Scans mittels Computertomographie und Magnetresonanztomographie herausgestellt werden. Abgesehen davon wiesen sie aber normales Fell mit "fast perfekter Musterung" und gesunde Beine auf, so D'Angelo.

Voll entwickelte Körper gelten als Seltenheit

Die Forscher gehen davon aus, dass die Zwillinge bereits tot geboren wurden. Laboruntersuchungen der Lungen zeigten, dass die Kälber nie geatmet haben. Zudem wurde untersucht, dass sie zwei Milzen und zwei Magen-Darm-Trakte sowie eine missgebildete Leber hatten. Auch zwei Herzen hatten sich gebildet, jedoch nur ein Herzbeutel. "All das zeigt, dass die Tiere nie lebensfähig gewesen wären", sagt der Zoologe. "Es deutet aber alles darauf hin, dass die Hirschkuh nach der Geburt noch versucht hat, sich um sie zu kümmern." Die Kälber waren bei ihrer Entdeckung sauber und trocken.

Dass sie zum Zeitpunkt der Geburt bereits voll entwickelt waren, mache den Fund einzigartig. Andere bekannte siamesische Tiere seien nicht über das Embryonalstadium hinausgekommen.

Bei dem wundersamen Tier handelt es sich um ein Hirschkalb der Art Odocoileus virginianus (Weißwedelhirsch). Eine Nachbildung des seltenen Fundes soll nun im Anatomie-Museum der Universität von Minnesota ausgestellt werden. D’Angelo veröffentlichte mit einem Kollegen eine Studie zum siamesischen Hirsch im "American Midland Naturalist".

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