Schockierende Vorher-nachher-Bilder in der Schweiz Das blieb von Blatten übrig
Wo vor wenigen Tagen noch ein beschauliches Alpendorf stand, türmen sich nun Millionen Tonnen Geröll und Eis. Satellitenbilder enthüllen die erschütternden Ausmaße der Zerstörung in Blatten.
Vom 300-Einwohner-Dorf Blatten ist nach dem massiven Felssturz vom Mittwochnachmittag nichts mehr übrig. Das belegen Satellitenbilder in einem Vorher-nachher-Vergleich. Rund zehn Millionen Kubikmeter Eis und Gestein sind laut Kanton Wallis ins Tal gedonnert. Die Bilder zeigen eindrücklich das Ausmaß der Zerstörung: Wo vor dem Felssturz eine idyllische Landschaft mit Bäumen, Häusern und Wanderwegen war, ist jetzt nur noch Schutt und Schlamm zu sehen.
- Das schlimmste Szenario für das Wallis: Das Wasser wird sich bahn schlagen. Die Frage ist nur wie
Auch der zum See aufgestaute Fluss Lonza ist auf den Satellitenbildern deutlich zu sehen. Die Häuser, die durch den Gletschersturz verschont wurden, stehen nun bis zum Dach im Wasser. Es besteht die Gefahr, dass weitere Teile des Lötschentals überflutet werden könnten.
Die Lage im Schweizer Kanton Wallis spitzt sich nach dem massiven Gletschersturz vom Mittwochnachmittag weiter zu: Der Fluss Lonza hat sich durch die Geröllmassen aufgestaut. Er ist "nahezu bis zum oberen Rand des Schuttkegels angestiegen und wird wahrscheinlich im Laufe des Tages überlaufen", teilte der Kanton in einer Pressemitteilung am Freitagvormittag mit.
Im schlimmsten Fall droht die Gefahr eines Murgangs, also einer Schlammlawine. "Unternehmen können wir leider wenig, weil die Sicherheitslage vor Ort es nicht zulässt, dass wir mit schweren Maschinen eingreifen können", sagte Christian Studer von der Dienststelle Naturgefahren des Kantons Wallis im Schweizer Fernsehen.
Rund zehn Millionen Kubikmeter Geröll und Eis begraben Blatten
Es gebe mehrere Gefahrenquellen: Der Schuttberg ist instabil, weil er aus Felsbrocken, losem Schutt und Gletschereis besteht, das schon teils geschmolzen sein dürfte. Weder Menschen noch Maschinen wären darauf sicher. Gleichzeitig drohen von beiden Seiten des Tals weitere Abgänge: An der ursprünglichen Abbruchstelle am Kleinen Nesthorn können immer noch mehrere Hunderttausend Kubikmeter Gestein abstürzen.
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"Wir fordern die Bewohner auf, persönliche Vorbereitungen zu treffen, um innert möglichst kurzer Zeit die Wohnungen verlassen zu können", teilen die Gemeinden Steg-Hohtenn und Gampel-Bratsch auf ihrer Webseite mit. Insgesamt wohnen in dem Gebiet mehr als 2.000 Menschen, aber der Aufruf gilt nur für die Ortsteile am Talgrund.
- Material der Nachrichtenagentur dpa
- srf.ch: "Bergsturz Blatten: Seepegel steigt weiter – aufgestautes Wasser fliesst ab"