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Louisenlund: Bericht über rassistischer Gesänge an Elite-Internat


"Anflug großer Dummheit"
Rassismus-Eklat an Elite-Internat: Schule reagiert

Von dpa, ams

Aktualisiert am 27.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Das Internat Louisenlund in Schleswig an der Schlei (Archivbild): Schüler sollen in einer Disco rassistische Gesänge angestimmt haben.Vergrößern des BildesDas Internat Louisenlund in Schleswig an der Schlei (Archivbild): Schüler sollen in einer Disco rassistische Gesänge angestimmt haben. (Quelle: imago)
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An einer Privatschule in Schleswig-Holstein soll es in einer Disco zu rassistischen Gesängen gekommen sein. Die Leitung verspricht Aufklärung.

Ein Vorfall im renommierten Privatinternat Louisenlund (Schleswig-Holstein) erregt Aufsehen: Bei einer Schülerdisco haben mehrere Jugendliche rassistische Parolen skandiert. Die Rede ist von dem Schlachtruf "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus", gesungen zur Melodie des Songs "L'amour toujours" von Gigi D’Agostino. Das berichtet die "Hamburger Morgenpost".

Das schleswig-holsteinische Bildungsministerium bestätigte den Vorfall. Es habe eine Überprüfung durch die Schulaufsicht veranlasst. "Allen Schülerinnen und Schülern muss klar sein, dass es kein Scherz ist, solche Parolen zu singen", sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Jugendlicher Überschwang oder auch Alkohol seien keine Rechtfertigung für rassistische Gesänge. Prien befürchte weitere Nachahmungen: "Jugendliche haben schon immer bewusst gesellschaftliche Tabus gebrochen." Es sei daher Aufgabe, mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, um ihnen zu verdeutlichen, welche Tragweite solche Gesänge haben.

Schule distanziert sich von Rassismus

Auf Anfrage von t-online bestätigt auch Dr. Peter Rösner, Leiter der Stiftung Louisenlund, dass bei einer Party der Schülerinnen und Schüler "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" skandiert wurde. Der Vorfall werde "mit aller pädagogischer Professionalität aufgearbeitet". Die beteiligten acht Schülerinnen und Schüler würden der Stellungnahme zufolge für eine Woche vom Unterricht ausgeschlossen.

Außerdem habe die Schule beschlossen, den Schülerinnen und Schülern in der kommenden Woche den Film "Die Welle" vorzuführen. Darin geht es um die Entwicklung totalitaristischer Tendenzen im Rahmen eines Schulexperiments, das außer Kontrolle gerät. Einen fremdenfeindlichen Hintergrund habe die Aktion nicht gehabt, schreibt Rösner. Den Schülern sei es in einem "Anflug großer 'Dummheit' um das Nachahmen der Szenen aus dem bekannten Video gegangen".

Zu einem ähnlichen Vorfall war es in der vergangenen Woche in der Sylter Bar "Pony" gekommen, der bundesweit Schlagzeilen machte, und auch auf einem Schützenfest in Löningen.

Lehrer berichtet anonym

Zuvor hatte ein Lehrer, der anonym bleiben möchte, der "Hamburger Morgenpost" erklärt, dass eine Party in einer Schülerdisco am vergangenen Donnerstag von den Lehrern abgebrochen werden musste. In einer internen Nachricht einer Betreuerin an das Schulkollegium heißt es: "Enttäuschend ist, dass sich scheinbar wirklich viele Schüler dem Gesang angeschlossen haben und der Rest nichts dagegen gesagt oder getan hat." Der Vorfall müsse nun auf jeden Fall aufgearbeitet werden.

Die Schule Louisenlund befindet sich in einem Schloss mit historischem Freimaurergarten direkt an der Schlei und ist besonders bei wohlhabenden Hamburger Familien beliebt. Für eine Ausbildung an dieser Eliteschule müssen Eltern ein Schulgeld von rund 50.000 Euro jährlich aufbringen.

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • Telefonat mit der Schule
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