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"Die Kairo Verschwörung"-Trailer: Zentrum des Islams erschüttert


Kino-Thriller "Die Kairo Verschwörung"
Als ein Mord das Zentrum des Islam erschüttert

Von Marc von Lüpke

Aktualisiert am 12.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Szene aus Die Kairo Verschwörung: In der Handlung des Films wird im Ringen um die Führung der ehrwürdigen Azhar-Universität in Kairo gemordet.Vergrößern des Bildes
Szene aus "Die Kairo Verschwörung": Im Ringen um die Führung der ehrwürdigen Azhar-Universität in Kairo wird gemordet. (Quelle: Atmo - X Verleih AG)

Die ägyptische Azhar-Universität ist uralt – und eine der wichtigsten Institutionen des Islam. Ein neuer Politthriller lässt hinter die Kulissen blicken, sehen Sie hier den Trailer exklusiv.

"Dein Herz ist noch rein" – diese Worte hört der junge Student Adam hoch über den Dächern Kairos. Gefolgt von einer düsteren Prophezeiung: "Aber jede Sekunde länger hier wird es mehr verderben." Hier? Gemeint ist die berühmte Azhar-Universität in der ägyptischen Hauptstadt. Diese wird zum Schauplatz eines Mordes, denn der Mann, der zu Adam sprach, fällt kurz darauf unter den Schwerthieben von Attentätern.

Damit beginnt für Adam ein brisantes Katz-und-Maus-Spiel. Denn die Azhar-Universität ist nicht irgendeine Institution der Gelehrsamkeit. Sondern eines der wichtigsten Zentren des sunnitischen Islam, ihr Oberhaupt Scheich al-Azhar eine Stimme, auf die die ganze und insbesondere die islamische Welt hört. Und genau dieser Scheich al-Azhar stirbt zu Beginn des neuen Films "Die Kairo Verschwörung" von Regisseur Tarik Saleh, der auch das bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnete Drehbuch schrieb. Am 6. April startet "Die Kairo Verschwörung" in den deutschen Kinos.

Sehen Sie hier den Trailer zum Film:

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Saleh spannt um die Hauptfigur Adam herum einen Plot, der es in sich hat. Denn der Fischersohn Adam, gespielt vom überaus talentierten Tawfeek Barhom, wird kurz nach seiner Aufnahme an der Azhar-Universität in das mörderische Ringen um die Neubesetzung des Oberhaupts hineingezogen. Die gefürchtete Staatssicherheit will um jeden Preis sicherstellen, dass ein ihr genehmer Kandidat den Posten bekommt, der "Präsident", angelehnt an Ägyptens Machthaber Abd al-Fattah as-Sisi, möchte keinen unsicheren oder gar radikalen Kantonisten an der Spitze der Institution sehen.

"Die Kairo Verschwörung" startet am 6. April 2023 bundesweit in den Kinos.

Genau dies sicherzustellen, obliegt in der Filmhandlung Oberst Ibrahim, gespielt vom grandiosen schwedisch-libanesischen Schauspieler Fares Fares. Ibrahim ist ein wenig idealistischer Handlanger eines wenig zimperlichen Regimes, der nun Adam mit Zuckerbrot und Peitsche in einen Spitzel verwandelt. Wer hat den anfangs erwähnten Mord begangen, dem Ibrahims erster Informant in der Azhar zum Opfer fiel und der Adam Finsteres prophezeite? Vor allem aber: Wie lassen sich die unerwünschten Kandidaten im Rennen um die Spitze der Azhar ausschalten?

Ägypen blieb ihm verwehrt

Diese Fragen soll Adam beantworten helfen, hochintelligenter Spross einer bitterarmen Familie aus der Provinz, der zwischen Gewalten laviert, die so viel mächtiger sind als er. Und die dem ehrlichen und unbedarften Mann die Unschuld rauben. Es ist genau dieser Zwiespalt, der dem Film "Die Kairo Verschwörung" einen ungeheuren Spannungsbogen verleiht. Nebst dem Einblick in eine Welt, die den meisten Zuschauern so nicht geläufig sein dürfte.

"Ich war schon immer von der Azhar-Universität und ihrer Geschichte fasziniert", sagt Regisseur Tarik Saleh. "Und möchte das Publikum einfach auf eine Reise mitnehmen." Die Azhar ist eine solche sicher wert, immerhin ist sie seit mehr als 1.000 Jahren ein Zentrum der Gelehrsamkeit, einst gegründet von der Dynastie der Fatimiden. Im Film bekommen sie die Zuschauer aber nicht zu sehen. Warum? Weil Saleh in Ägypten Persona non grata ist.

So dienten die Türkei und dort insbesondere die Süleymanye-Moschee in Istanbul als Drehort. Ebenfalls ein prachtvoller Ort des Islam, allerdings nur knapp halb so alt wie die Azhar in Ägypten. Neben der packenden Handlung des Thrillers erhalten die Zuschauer Einblicke in die Welt des Islam. Kein Wunder, an einem solchen Ort. Es gibt dort moderate Ausleger dieser Religion, Adam bekommt es aber auch mit Radikalen zu tun.

Wie aber positioniert sich Tarik Saleh, der in Schweden geboren wurde, aber ägyptische Wurzeln hat? "Ich habe noch nie einen Film über den Islam gesehen, der einfach nur ein Film ist: Es gab immer eine Meinung dafür oder dagegen", so der Regisseur. Er wollte "dagegen einen Film ohne Wertung und Scheuklappen inszenieren".

Dabei geht es in "Die Kairo Verschwörung" nicht ausschließlich um den Islam, sondern vor allem um Macht, Autorität und deren Ausübung. Vor allem handelt der Film aber von den Menschen, mächtig und oder eher ohnmächtig, die zum Spielball werden. So wie Adam, der Fischersohn, gesegnet mit Intelligenz und Anstand, Dinge tut, die weder nach weltlichen noch religiösen Regeln akzeptabel sind. Wer wissen will, wie die Geschichte des jungen Adam ausgeht, dem sei der Gang ins Kino empfohlen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Tarik Saleh (Regisseur): "Die Kairo Verschwörung", Kinostart am 6. April 2022.
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