Astronomie Forscher entdecken wiederauferstandene Kometen
Forscher haben im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter "schlafende Kometen" entdeckt, die nach Millionen von Jahren wieder den charakteristischen leuchtenden Schweif entwickeln, also quasi wiederauferstehen können. Die Wissenschaftler stießen auf einen regelrechten Friedhof der Untoten.
In einem in der Fachzeitschrift "Monthly Notices of Britain's Royal Astronomical Society" veröffentlichten Artikel schreiben Astronomen der Antioquia-Universität im kolumbianischen Medellin, diese Kometen könnten durch die Energie der Sonne wieder zum Leben erweckt werden.
Millionen Jahre währender Schlaf
Die Forscher sprechen von "Lazarus-Kometen, die tausende oder sogar Millionen von Jahren geschlafen haben". Ihr Name ist ein Verweis auf die biblische Figur, die Jesus laut Überlieferung von den Toten erweckte.
Kometen bilden einen Schweif, wenn auf und in dem Gestein befindliches Eis und Gase entweichen und diese das Sonnenlicht reflektieren. Im Gegensatz zu Kometen ziehen Asteoriden keinen Schweif hinter sich her. Bislang war die Forschung davon ausgegangen, dass sich im Asteoridengürtel nur bloße Gesteinsbrocken befinden.
Sonne liefert nötige Energie
"Wir haben herausgefunden, dass einige davon nicht nur tote Brocken sind, sondern schlafende Kometen, die wieder zum Leben erwachen können", schreibt Studienleiter Ignacio Ferrín. "Dies geschieht, wenn die Energie, die sie von der Sonne erhalten, um ein paar Prozent ansteigt."
Beobachtet worden sei dieses Phänomen im vergangenen Jahrzehnt mindestens ein dutzend Mal. Unklar ist bislang noch, wie die Kometen einst in den Asteoridengürtel gelangten. In diesem befinde sich ein "riesiger Friedhof aus alten schlafenden und erloschenen Gesteins-Kometen".
Anziehungskraft des Jupiters als Auslöser
Zu neuem Leben erweckt werden die Kometen, wenn sie vergleichsweise nahe am Jupiter vorbeiziehen, dem größten Planeten unseres Sonnensystems. Dessen Anziehungskraft kann die Bahn der Kometen verändern, was wiederum dazu führen kann, dass die Kometen sich der Sonne nähern.
Die so verursachte Temperaturerhöhung führt dazu, dass sich Eis an der Oberfläche des Kometen löst und Gase abgegeben werden, die zusammen mit Staub ins All gerissen werden und den Lichtschweif hinter dem Kometen verursachen.