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Russischer Ex-Soldat Pavel Filatiev: Wurde entführt und acht Stunden verhört


Pavel Filatiev
Russischer Ex-Soldat: Wurde entführt und acht Stunden lang verhört

Von t-online, lib

Aktualisiert am 24.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Pavel Filatev: Zu Beginn der russischen Invasion kämpfte er an der Front in der Südukraine.Vergrößern des BildesPavel Filatev: Zu Beginn der russischen Invasion kämpfte er an der Front in der Südukraine. (Quelle: Screenshot/Twitter@ChrisO_wiki)
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Ein Ex-Soldat rechnet in einem Buch mit den Zuständen bei der russischen Armee ab. Jetzt berichtet Pavel Filatiev von einer nächtlichen Entführung und Todesangst.

Der ehemalige russische Fallschirmjäger Pavel Filatiev ist offenbar nach seiner Flucht aus Moskau von Spezialkräften aufgesucht und über acht Stunden lang verhört worden. Das schildert die Menschenrechtsgruppe "Gulagu.net" in einem Livestream, aus dem "Business Insider" zitiert. Die Menschenrechtsgruppe arbeitet mit Filatiev zusammen.

Filatiev kämpfte monatelang an der Front in der Südukraine, bevor er verwundet wurde und im Juli nach Moskau evakuiert wurde. In dieser Zeit schrieb er eine 141-seitige Abhandlung, in der er seine Erfahrungen schildert. Was er zur russischen Invasion sagt, können Sie hier nachlesen. Der ehemalige Fallschirmjäger sprach auch über die Missstände in der russischen Armee vor der Invasion. Mehr dazu hier. Sein genauer Aufenthaltsort nach der Flucht aus Russland ist nicht bekannt.

An diesem Ort habe er in einem Hotelzimmer geschlafen, als er gegen vier Uhr morgens geweckt worden sei – von acht Männern, die sich um sein Bett herum aufgereiht hätten, so berichtet es Wladimir Osechkin, der die Menschenrechtsgruppe leitet, unter Berufung auf Filatievs Schilderungen. "Sie haben nicht wirklich mit mir geredet, nur Befehle gegeben: Steh auf", berichtete Filatiev demnach. Er habe sich in dem Moment schon gedacht, dass das keine guten Neuigkeiten für ihn seien.

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"Hier ist es zu Ende für mich"

Er sei in Handschellen festgenommen worden und zu einem Gebäude etwa eine Stunde entfernt gebracht worden. Dieses habe ihn mehr an eine Militärbasis als an eine Polizeistation erinnert. "Das ist es. Ich bin den Kugeln in der Ukraine ausgewichen, aber hier ist es zu Ende für mich", habe er dort gedacht.

Vor Ort habe man über sechs Stunden lang auf einen Dolmetscher gewartet, bevor er dann acht Stunden lang verhört worden sei. Welche Sprache die acht Männer sprachen, wird aus den Schilderungen nicht deutlich. Die Männer hätten ihn beschuldigt, für einen Geheimdienst zu arbeiten und "geheime Daten über den Krieg in der Ukraine an die Amerikaner zu verkaufen".

Er gehe nicht davon aus, dass es sich um russische Polizisten gehandelt habe. Die Männer hätten keine Uniform getragen und keinen Ausweis gezeigt. "Sie haben deutlich gemacht, dass sie sich weder für meine Einstellung zum Krieg noch für meine politischen Ansichten interessieren", fügte Filatiev hinzu. Seiner Wahrnehmung nach sei es für sie darum gegangen, ob er ein Extremist oder Terrorist sei – auch wenn ihm kein genauer Grund für seine Festnahme genannt worden sei. Nach rund 16 Stunden, in denen er festgehalten wurde, sei er freigelassen worden.

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